Antheminia lunulata (Goeze, 1778)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 7,0–9,0 mm.

Kopf: Stirnkeil frei, aber leicht eingesenkt. Fühlerglieder 1–3 gelbbraun oder rötlich, Glieder 4–5 schwarz.

Thorax: Halsschild, Schildchen und Halbdecken Gelbgrünlich bis ockergelb, teilweise rötlich gefärbt, Schenkel unterseits mit schwarzem Fleck vor der Spitze.

Abdomen: Randfelder der Hinterleibssegmente (Connexivum) jeweils im Vorder- und Hinterwinkel mit schwarzem Viertelring, so dass sich ein dunkler Halbring jeweils von Segment zu Segment erstreckt.

Ähnliche Arten: die von Form und Zeichnung her ähnlichen Arten der Gattung Carpocoris (Carpocoris purpureipennis, Carpocoris pudicus und Carpocoris fuscispinus) sind mit mindestens 10,5mm Körperlänge deutlich größer.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Das Areal von Antheminia lunulata erstreckt sich vom Mittelmeerraum über das südliche Mitteleuropa Südosteuropa bis Mittelasien. In Deutschland reichten die wenigen Vorkommen bis in Rhein-Main-Gebiet und in den Osten Deutschlands. Sie ist an vielen historischen Fundorten verschollen.

Vorkommen in Sachsen

Antheminia lunulatakommt nur an wenigen Fundorten rund um Riesa und Großenhain vor. Als Profiteur der Klimaerwärmung wird sie heute häufiger gefunden als vor 80 Jahren - ist jedoch immer noch sehr selten.

Lebensweise

Es überwintern erwachsene Tiere. Die Imagines der neuen Generation werden ab dem Hochsommer gefunden.

Lebensräume

Besiedelt werden trocken-warme Offenlandbiotope, die auch leichte Ruderalisierungstendenzen aufweisen können. An den Fundorten sind oft Korbblütler vorhanden. Die Art soll Beifuß-Arten bevorzugt besiedeln (u.a. Artemisia campestris). Ältere Larven und erwachsene Tiere werden aber auch auf Vertretern andere Pflanzenfamilien angetroffen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen sehr selten. Eine Gefährdung besteht für ihre Standorte durch Nutzungsänderung oder negative Einflüsse aus benachbarten landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
  • Dietze, R., M. Münch & D. Vogel 2006: Bemerkenswerte Funde von Wanzen in Sachsen – Sächsische Entomologische Zeitung Leipzig 1: 2–32.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber , J. Deckert 2008: Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. – Die Tierwelt Deutschlands 81.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 31.03.2025

Großenhain, Klein Raschützer Heide, Ende August 2018
(© Michael Münch)


Antheminia lunulata, Breitenbrunn, Tennauriegel (Österreich, Burgenland), 04.09.2006
(© Michael Münch)


Antheminia lunulata, sehr frisches Exemplar. Breitenbrunn, Tennauriegel (Österreich, Burgenland), 04.09.2006
(© Michael Münch)
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