Merkmale
Die Art ist äußerlich nicht von ihrer ebenfalls 11 bis 13 mm großen Schwesterart Carpocoris pudicus zu unterscheiden. Einzig männliche Tiere sind anhand eines Unterschieds in den Genitalstrukturen sicher zuzuordnen. Beide Arten sind von der Färbung her sehr variabel - es treten neben orang-braunen verschiedene Übergänge zu rötlichen Tönen auf. Nur die dritte in Sachsen vorkommende Carpocoris-Art, Carpocoris fuscispinus ist anhand der weit überstehenden oft schwärzlichen Halsschildecken gut von den beiden schwer zu trennenden Arten zu unterscheiden.
Verbreitung
Das Areal der Art umfasst rdie Paläarktis von Westeuropa bis Südsibirien und Nordchina, wobei die Art nicht im hohen Norden vorkommt und nach Süden bis in den nördlichen Mittelmeerraum vorkommt. In Deutschland wird sie nach Norden seltener und meidet die Mittelgebirgslagen.
Vorkommen in Sachsen
Viele historische Angaben zu Carpocoris pudicus beziehen sich auf Carpocoris purpureipennis, da beide Arten bis weit ins 20.Jahrhundert nicht voneinander zu trennen waren. Die Art fehlt in Sachsen in den montanen Regionen. Sie ist aber sonst weit verbreitet und in der jüngsten Vergangenheit als häufig einzustufen.
Lebensweise
Wie eine Reihe weitere Baumwanzen überwintert die Art als Imago und paart sich dann im Frühjahr, so dass Larven von Frühsommer bis zum Frühherst gefunden werden. Erste erwachsene Tiere sind ab Juli zu beobachten. Die Art besaugt Früchte verschiedener Pflanzenarten.
Lebensräume
Wie alle Arten der Gattung werden Wiesen mit ausreichend Nahrungspotential besiedelt. Diese in der Regel artenreicheren Wiesen können sowohl sehr frisch sein, als auch mäßig trocken.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.
Literatur
- Achtziger, Roland & Tautenhahn, Susanne (2006): Wanzen- (Heteroptera) und Zikadenarten (Auchenorrhyncha) des Campus der TU Bergakademie Freiberg - Mitteilungen des Naturschutzinstitutes Freiberg Freiberg 2: 29-37
- Arnold, Kurt (2003): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) - 1. Beitrag - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3-17
- Arnold, Kurt (2009): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115
- Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
- Jordan, K. H. C. (1940): Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156
- Jordan, K. H. C. (1962): 3. Nachtrag zur Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. - Natura lusatica 6: 27-34
- Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
- Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig Leipzig 63/6
- Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
- Vogel, Jürgen (1998): Wanzen (Heteroptera) in: Das Dubringer Moor - StUFA Bautzen und Naturforsch.Ges. der Oberlausitz: 59-60
- Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2008): Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. - Die Tierwelt Deutschlands 81
- Wetzel, Curt (1962): Bildungsabweichungen bei einer Wanze - Entomologische Nachrichten Dresden 6: 1-2
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 10.07.2012