Diagnose
Körperlänge: 7,8–9,3 mm.
Kopf: lang, dreieckig, gelbbraun mit dunklen Längsstreifen, Wangenplatten in Seitenansicht ohne Zahn.
Thorax: Halsschild und Halbdecken gelbbraun mit dunklen Längsstreifen, die sich vom Kopf aus fortsetzen. Schenkel (Femora) der Mittel- und Hinterbeine auf der Unterseite mit je 2 schwarzen Flecken im distalen Drittel.
Abdomen: gelbbraun, zum Ende hin verjüngt.
Ähnliche Arten: Aelia klugii mit scharzem Längsfleck im Seitenbereich der Halbdecken, Mittel- und Hinterschenkel-Unterseite ohne schwarze Punkte . Aelia rostrata Wangenplatten auf der Kopfunterseite mit einem Zahn, Mittel- und Hinterschenkel-Unterseite ohne schwarze Punkte. .
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Das Areal umfasst neben Europa, dem Mittelmeergebiet, den Kanarischen Inseln, dem Nahen Osten noch Sibirien bis zum Baikal-See (Derjanschi & Péricart 2005).
Vorkommen in Sachsen
Die Art kommt vom Flachland bis in die oberen Gebirgslagen in ca. 870m Höhenlage allgemein verbreitet vor. Sie ist dabei häufig bis sehr häufig.
Lebensweise
Aelia acuminata lebt an zahlreichen Süßgras-Arten (Poaceae). Die Eiablage erfolgt an Gräsern, meist in charakteristischer Anordung von zwei Reihen je sechs Eier. Die Larven bis zum dritten Stadium saugen an den Blättern, danach saugen sie an den unreifen Samen der Gräser. Es entwickelt sich eine Generation pro Jahr. Die adulten Wanzen überwintern am Boden in der Streu an Waldrändern, Gebüschen etc. (Derjanschi & Péricart 2005). Die Art wird von vielen verschiedenen Raupenfliegenarten (Tachinidae) prasitiert, so von Cistogaster globosa, Ectophasia crassipennis, Lophosia fasciata, Cylindromyia auriceps und Gymnosoma rotundatum (Michalk 1938).
Lebensräume
Aelia acuminata kommt in verschiedenen grasigen Offenlandbiotopen vor. Neben trockneren und mäßigen frischen Wiese sind dies auch lichte grasreiche Wälder und Heidebiotope. Auf Getreideäckern tritt die Art mitunter als Schädling auf, was Ihr auch den zweiten deutschen Namen "Getreidewanze" eingebracht hat.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen sehr häufig und ungefährdet.
Literatur
- Achtziger, R., S. Tautenhahn 2006: Wanzen– (Heteroptera) und Zikadenarten (Auchenorrhyncha) des Campus der TU Bergakademie Freiberg – Mitteilungen des Naturschutzinstitutes Freiberg Freiberg 2: 29–37.
- Arndt, E., D. Bernhard, C. Jesche & S. Kupillas 2007: Species diversity and tree association of Heteroptera (Insecta) in the canopy of a Quercus–Fraxinus–Tilia floodplain forest. – M. Unterseher, W. Morawetz, S. Klotz & E. ArndtE.
- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
- Block, L.H. Freiherr von 1799: Verzeichniß der merkwürdigsten Insecten, welche im Plauischen Grunde gefunden werden. In: W. G. BECKER: Der Plauische Grund bei Dresden mit Hinsicht auf Naturgeschichte und schöne Gartenkunst. – Nürnberg.
- Brändle, M., C. Rieger 1999: Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239–258.
- Derjanschi, V. & J. Péricart 2005: Hémiptères Pentatomoidea euro–méditerranéens. Volume 1 – Faune de France 90: 1–494.
- Engelmann, H.–D. 2008: Artenliste der Wanzen der Niederspreeexkursion – Heteropteron Köln 28: 7–8.
- Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
- Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
- Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
- Vogel, J. 1998: Wanzen (Heteroptera) in: Das Dubringer Moor – StUFA Bautzen und Naturforsch.Ges. der Oberlausitz: 59–60.
- Wachmann, E. , A. Melber , J. Deckert 2008: Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. – Die Tierwelt Deutschlands 81.
- Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Christian Schmidt, Michael Münch. Letzte Änderung am 29.03.2025
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Spitzling in Chemnitz-Hilbersdorf im Mai 2019
(© Benjamin Franke)
Spitzling in Chemnitz-Hilbersdorf im Mai 2019 (© Benjamin Franke)( Bild vergrößern)
Spitzling in Chemnitz-Hilbersdorf im April 2019
(© Benjamin Franke)
Spitzling in Chemnitz-Hilbersdorf im April 2019 (© Benjamin Franke)( Bild vergrößern)
Aelia acuminata, Biesern, Sandgrube, Südwest-Teil (Landkreis Mittelsachsen), 17.08.2009
(© Michael Münch)
Aelia acuminata, Biesern, Sandgrube, Südwest-Teil (Landkreis Mittelsachsen), 17.08.2009 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
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