Große Steppenwanze (Odontoscelis fuliginosa (Linnaeus, 1761))

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Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Die extrem größenvariable Art (6,0 bis 10,0 mm Körperlänge) ist nur schwer von ihrer kleineren Schwesterart Odontoscelis lineola zu unterscheiden. Am sichersten geschieht dies bei männlichen Tieren durch Untersuchung der Genitalien. In der Literatur genannte Färbungs-, Behaarungs- und Großenmerkmale sind recht variabel und kleine Exemplare liegen in der Bandbreite der kleineren Odontoscelis lineola.

Verbreitung

Die Art ist in Europa von Südskandinavien bis in den Mittelmeerraum verbreitet. Das Areal reicht dann bis Zentralasien und nach Indien.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist auf die wärmeren Landesteile beschränkt und kommt neben dem gesamten Elbtal auch am Bienitz und zerstreut in den Flachlandbereichen östlich der Elbe vor. Das Vorkommen auf dem Kamm des Osterzgebirges zeigt die Sonderstellung des Osterzgebirges als Brücke für wärmeliebende Arten aus dem Böhmischen Becken ins Dresdner Elbtal. Dieses Vorkommen liegt am alten Güterbahnhof von Altenberg der auch anderen wärmeliebenden Arten als Lebensraum dient.

Lebensweise

Bei Odontoscelis fuliginosa überwintern ältere Larven, die dann im Mai erwachsen werden. Die erwachsenen Tiere findet man bis in den Frühherbst - Larven sind ab dem Sommer zu beobachten. Die Art lebt am Boden und gräbt sich teilweise ein. Nur bei sehr warmem Wetter kletter die Tiere an Pflanzen empor. Sie scheint keine spezielle Futterpflanzenbindung zu besitzen - es werden jedoch oft Schmetterlingsblütengewächse genannt.

Lebensräume

Die Art besiedelt lückige Magerrasen auf lockeren Substraten, wo sich die Art gut eingraben kann und ihr hohes Wärmebedürfnis befriedigt wird. Ein Bindung an spezielle Pflanzen ist nicht bekannt.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen selten und gefährdet.

Literatur

  • Arnold, Kurt (2009): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
  • Dietze, Ringo & Münch, Michael & Vogel, Doris (2006): Bemerkenswerte Funde von Wanzen in Sachsen - Sächsische Entomologische Zeitung Leipzig 1: 2-32
  • Jordan, K. H. C. (1953): Neue Funde und Beobachtungen zur Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. - Natura lusatica 1: 2-17
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig Leipzig 63/6
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2008): Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. - Die Tierwelt Deutschlands 81
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 01.08.2012

Odontoscelis fuliginosa, Middelhagen, Mariendorf, Schafberg, Südseite (Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Rügen), 10.06.2009

(© Michael Münch)
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