Körperlänge: 3,2–4,3 mm.
Kopf: seitlich in Kopfmitte sitzende Augen kegelig, Stirnkeil (Tylus) in etwa so lang die Wangen.
Thorax: Halsschild und Halbdecken schwarzbraun bis schwarz, schmaler gelber oder brauner Seitenrand der Halbdecken reicht nicht über die erste Punktreihe, heller Rand selten fehlend.
Abdomen: schwarz bis schwarzbraun.
Ähnliche Art:
Legnotus limbosus mit breitem weißen Seitenrand der Halbdecken und gegenüber den Wangen deutlich verkürztem Stirnkeil.
Merkmale
Verbreitung
Legnotus limbosus kommt von westlichen Nordafrika über fast ganz Europa mit Ausnahme des östlichen Mittelmeergebietes bis zum Kaukasus und nach Sibirien vor. In Deutschland weit verbreitet jedoch seltener als die Schwesterart Legnotus picipes.
Vorkommen in Sachsen
Die Art ist in Sachsen sehr zerstreut verbreitet und eher selten. Sie kommt aber bis ins obere Erzgebirge vor. Der höchstgelegene Fund befindet sich im Zechengrund bei Oberwiesental auf etwa 950m Meereshöhe.
Lebensweise
Legnotus picipes überwintert als erwachsenes Tier unter Moos oder in der Streu oft auch gesellig und in Nähe der Wirtspflanzen. Kopulationen sind im späten Frühjahr beziehungsweise Frühsommer zu beobachten. Es besteht eine Bindung an Labkraut-Arten (Galium spec.). Gelege werden unter den Wirtspflanzen angelegt und vom Weibchen bewacht. Larven halten sich dann ebenfalls unter der primären Wirtspflanze auf. Die ab Ende Juli erscheinenden erwachsenen Tiere der neuen Generation nur noch kurz aufzufinden und scheinen sich frühzeitig zur Überwinterung zurückzuziehen.
Lebensräume
Im vergleich zur Schwesterart Legnotus limbosus scheint Legnotus picipes etwas wärmebegünstigtere, trocknere Biotope mit Labkrautarten (Galium spec.) zu bevorzugen. Im oberen Erzgebirge wurde die Art an geschützten Standorten an Harzlabkraut (Galium saxatile) gefunden.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen selten. Eine Gefährdung ist anzunehmen.
Literatur
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- Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
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- Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
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- Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
- Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
- Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
- Wachmann, E. , A. Melber , J. Deckert 2008: Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. – Die Tierwelt Deutschlands 81.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
- Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 28.03.2025