Ceraleptus gracilicornis (Herrich-Schäffer, 1835)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 10,5–12,0 mm.

Kopf: zugespitzt, mit drei schmalen hellen Längsstrichen zwischen den Augen; Fühler ohne Haare, das 3.Glied sehr schlank.

Thorax: Seitenrand des Halsschilds mit hellem Saum.

Abdomen: Außenränder des Hinterleibs meist mit auffälligem Wechsel aus hellen und dunklen Abschnitten.

Ähnliche Art: Ceraleptus lividus (insgesamt eher hellbraun und wenig kontrastierend, 3. Fühlerglied dicker als das dünnere 2.) .

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Verbreitung

Ceraleptus gracilicornis ist eine mediterrane Art, die bis zum Schwarzen Meer und in die Kaspische Region vorkommt. Ihr Verbreitung strahlte bis in warme Gegenden Süddeutschlands aus, wo sie zum Teil häufiger war, als die Schwesterart Ceraleptus lividus. Aktuell dehnt sich das Areal mit dem Klimawandel nach Norden aus.

Vorkommen in Sachsen

Aus historischer Zeit war nur ein Fund von der Laubenhöhe bei Weinböhla am Rande des Dresdner Elbtals aus dem Jahr 1932 bekannt (Cohrs & Kleindienst (1934)). In den Jahren ab 2019 erfolte die Wiederbesiedlung Sachsens extrem schnell. 2019 wurde die Art am Grünen Band im Votland, 2020 im Meißner Elbtal und 2021 am Erzgebirgskamm im Westerzgebirge gefunden. Die Art dürfte ein Gewinner des Klimawandels sein.

Lebensweise

Die überwinternden erwachsenen Tiere erscheinen an sonnigen Tagen im April / Mai um sich dann im späteren Frühjahr zu paaren. Larven werden im Hochsommer beobachtet - erste erwachsene Tiere der neuen Generation erscheinen im August. Die Tiere sind recht flugaktiv und können so gut neue Biotope besiedeln.

Lebensräume

Die Fundorte von Ceraleptus gracilicornis sind oft lückige, staudenreiche Rasengesellschaften mit Schmetterlingsblütlern, die sich auch im Bodenbereich stark aufwärmen können - es werden dabei sogar leicht ruderalisierte Biotope besiedelt.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen in Ausbreitung und vermutlich ungefährdet

Literatur

  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2007): Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. - Die Tierwelt Deutschlands 78
  • Wagner, Eduard (1966): Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 54
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 09.02.2025

Ceraleptus gracilicornis. Laudenbach, Taubenberg, trockene Weinbergsbrache (Deutschland, Baden-Württemberg, Rhein-Neckar-Kreis), 16.05.2015.
(© Michael Münch)


Zadel, 23.04.2020
(© Michael Braune)


Fühler im Vergleich zu C. lividus, jeweils gleicher Maßstab (Dippoldiswalde, 04.09.2020)
(© Andreas Ihl)


Pronotumrand im Vergleich zu C. lividus, jeweils gleicher Maßstab (Dippoldiswalde, 04.09.2020)
(© Andreas Ihl)
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