Rhombenwanze (Syromastus rhombeus (Linnaeus, 1767))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 9,5–11,5 mm.

Kopf: rechteckige Form mit Dorn am Vorderende.

Thorax: hellbraun, die vorderen Außenkanten des Halsschildes weiß gerandet und konvex.

Abdomen: hellbraun, markante rhombische Form.

Ähnliche Art: Haploprocta sulcicornis mit violetter Grundfärbung oder gerundeterem schmalerem Hinterleib.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Alternative Schreibweise: Syromastes rhombeus

Merkmale

Die Hinterleibsform mit dem rhombischen Grundriss (Name!) ist sehr markant. Die Flügel sind nach hinten fast auf ganzer Länger verschmälert und bedecken an breitester Stelle des Hinterleibs nicht einmal die Hälfte der Breite des Hinterleibs, was sie von bräunlichen älteren Tieren von Haploprocta sulcicornis unterscheidet, bei denen der Hinterleib trotz rhombisch-elliptischer Grundform gerundeter erscheint und die Flügel deutlich mehr als die Hälfte der Hinterleibsbreite an der breitesten Stelle bedecken.

Verbreitung

Die Rhombenwanze kommt vom Mittelmeergebiet bis nach Südskandinavien vor. Nach Osten erstreckt sich das Areal bis nach Innerasien.

Vorkommen in Sachsen

Im Flach- und Hügelland weit verbreitet und mäßig häufig . Sie wird als auffällige leicht kenntliche Art oft beobachtet. In den Mittegebirgen werden nur warme Lagen besiedelt, so dass zum Beispiel im Vogtland und Lausitzer Bergland auch höhere Vorkommen zu verzeichnen sind, als im klimatisch ungünstigeren Erzgebirge.

Lebensweise

Die Kopulation findet nach dem Auskriechen aus dem Winterquartier im späten Frühjahr statt. Larven sind über einen längeren Zeitraum vom Frühsommer bis in den September fast ausschließlich am Boden anzutreffen. Die ersten erwachsenen Tier der neuen Generation eerschein bereits Ende Juli, die letzten Larven entwikeln sich im Frühherbst zum Imago. Die erwachsenen Tiere werden oft auch Abseits der Futterpflanzen angetroffen und fliegen bei warmem Wetter aktiv umher.

Lebensräume

Syromastus rhombeus lebt in verschiedenen Offenlandlebensräumen mit entsprechenden Futterpflanzen aus der Familie der Nelkengewächse. Genannt werden hier in der Literatur zum Beispiel Lichtnelke (Silene spec.), Hornkraut (Cerastium spec.), Sandkraut (Arenaria spec.) und Nelken (Dianthus spec.). Die große Bandbreite an Futterpflanzen führt dazu, dass die Art sowohl sandige als auch lehmige Untergründe gleichermaßen besiedelt. Das Wärme- und damit Lichtbedürfnis am Boden scheint hier ein entscheidenderer Faktor für die Standortwahl zu sein..

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Arnold, Kurt (2005): Kommentiertes vorläufiges Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) im Freistaat Sachsen [HET] - Ergänzungsbeitrag (V) - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen 72: 3-5
  • Arnold, Kurt (2009): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Block, L.H. Freiherr von (1799): Verzeichniß der merkwürdigsten Insecten, welche im Plauischen Grunde gefunden werden. In: W. G. BECKER: Der Plauische Grund bei Dresden mit Hinsicht auf Naturgeschichte und schöne Gartenkunst. - Nürnberg
  • Brändle, Martin & Rieger, Christian (1999): Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239-258
  • Büttner, Kurt & Wetzel, Curt (1964): Die Heteropterenfauna Westsachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 (2): 69-100
  • Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
  • Jordan, K. H. C. (1940): Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18
  • Müller, Hildegard (1955): Faunistisch-ökologische Untersuchungen auf den Bienitzwiesen bei Leipzig unter besonderer Berücksichtigung der Heuschrecken - Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig 4 (1/2)
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2007): Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. - Die Tierwelt Deutschlands 78
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2012): Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. - Die Tierwelt Deutschlands 82
  • Wagner, Eduard (1966): Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 54
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 11.02.2025

Syromastus rhombeus, Nochten, Waldlichtung 500m östlich des Ortes (Deutschland, Sachsen, Landkreis Görlitz), 10.09.2008
(© Michael Münch)


Arnsdorf, April 2024
(© Peter Diehl)


Rhombenwanze, Nähe Cospudener See bei Leipzig-Knauthain, Mai 2017
(© Bernd Garbe)


Larve der Rhombenwanze (Syromastus rhombeus) in der Gemarkung Hohenprießnitz, Bauerngarten, Juli 2014
(© Michael Happ)
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