Diagnose
Körperlänge: 6,5–9, mm.
Kopf: so lang wie breit, 1.Fühlerglied kürzer als der Kopf.
Thorax: Flügeldecken oft verkürzt.
Abdomen: mit dunkler Mittellinie auf dem Rücken, beim Männchen parallelseitig und wie das restliche Tier oft schutzig-gelblich, beim Weibchen lang-oval und meist grasgrün mit Rottönen.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Myrmus miriformis kommt mit Ausnahme des südlichen Mittelmeerraumes in ganz Europa vor. Nach Osten erstreckt sich das Areal bis in die Kaspische Region. In Deutschland überall häufig.
Vorkommen in Sachsen
Die Art kommt in ganz Sachsen bis einschließlich geschützer Lagen im Kammbereich des Erzebirges vor.
Lebensweise
Nach der Überwinterung im Eistadium schlüpfen die ersten Larven im späteren Frühjahr. Ab Juni sind erwachsene Tiere anzutreffen. Nach der Kopula im Sommer werden Eier an Grashalme abgelegt. Die letzten erwachsenen Tiere sind iAnfang Oktober anzutreffen. Myrmus miriformis ernährt sich durch Saugen an Blättern und Halmen der Wirtsgräser, sowie später durch Besaugen von Grassamen.
Lebensräume
Myrmus miriformis besiedelt verschiedene von Süßgräsern (Poaceae) dominierte Offenlandstandorte auf unterschiedlichen Substraten. Es werden sowohl trockene aber auch feuchtere Lebensräume besiedelt. Eine Spezialisierung auf einzelne Süßgrasarten liegt nicht vor.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen sehr häufig und ungefährdet.
Literatur
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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 25.03.2025
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Myrmus miriformis, Weibchen. Chemnitz-Zeisigwald, ehem. Tanklager (Deutschland, Sachsen, Stadt Chemnitz), 15.08.2009
(© Michael Münch)
Myrmus miriformis, Weibchen. Chemnitz-Zeisigwald, ehem. Tanklager (Deutschland, Sachsen, Stadt Chemnitz), 15.08.2009 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
Myrmus miriformis, Weibchen. Alt-Reddevitz, Wiese nördlich Fliegerberg (Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Rügen), 16.06.2009
(© Michael Münch)
Myrmus miriformis, Weibchen. Alt-Reddevitz, Wiese nördlich Fliegerberg (Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Rügen), 16.06.2009 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
Kopula. Das breiter gebaute Weibchen im typischen grünen Grundton. Das schlanker gebaute Männchen eher grau-gelb gefärbt. Behlitz, Juli 2023
(© Michael Happ)
Kopula. Das breiter gebaute Weibchen im typischen grünen Grundton. Das schlanker gebaute Männchen eher grau-gelb gefärbt. Behlitz, Juli 2023 (© Michael Happ)( Bild vergrößern)
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