Grasgespenst (Chorosoma schillingii (Schilling, 1829))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 13–16 mm.

Kopf: langgestreckt mit sehr langen Fühlern, 1.Fühlerglied länger als der Kopf.

Thorax: Flügeldecken meist verkürzt, Beine sehr lang.

Abdomen: sehr lang, parallelseitig, nach hinten verjüngt, Afterrohr (Analkonus) stark entwickelt und deutlich sichtbar.

Ähnliche Arten: Larven von Graswanzen (Stenodema, Megaloceroea recticornis) wesentlich kleiner und mit kürzerem Abdomen.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Das Areal von Chorosoma schillingii erstreckt sich von Europa und Nordafrika über Kleinasien bis nach Innerasien. Sie fehlt im Norden der Britischen Inseln und in Nordskandinavien. In Deutschland ist sie in geeigneten Biotopen im Flach- und Hügelland anzutreffen.

Vorkommen in Sachsen

Die Art kommt in den Sandgebieten Sachsens zerstreut vor. In den Sandgebieten der Oberlausitz ist sie häufig anzutreffen.

Lebensweise

Nach der Überwinterung im Eistadium schlüpfen die ersten Larven im späten Frühjahr. Ab Ende Juni sind erwachsene Tiere anzutreffen. Nach der Kopula, die vom Hoch- bis in den Spätsommer stattfindet, werden Eier an Grashalme abgelegt. Die letzten erwachsenen Tiere sind im September anzutreffen. Das Grasgespenst ernährt sich durch Saugen an Blättern und Halmen der Wirtsgräser, sowie später durch Besaugen von Grassamen.

Lebensräume

Chorosoma schillingii bewohnt sandige voll-besonnte grasige Offenlandstandorte. Als Wirtsgräser wurden Silbergras (Corynephorus canescens), Schwingel-Arten ( Festuca spec.), Trespen (Bromus spec.) und Reitgräser (Calamagrostis spec.) registriert.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und ungefährdet.

Literatur

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  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. - Die Tierwelt Deutschlands 78.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 24.03.2025

Chorosoma schillingii, Texel, De Koog, De Slufter, Salzwiesen nördlich Slufterdijk (Niederlande, Nordholland), 30.08.2005
(© Michael Münch)


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