Diagnose
Körperlänge: 13–16 mm.
Kopf: langgestreckt mit sehr langen Fühlern, 1.Fühlerglied länger als der Kopf.
Thorax: Flügeldecken meist verkürzt, Beine sehr lang.
Abdomen: sehr lang, parallelseitig, nach hinten verjüngt, Afterrohr (Analkonus) stark entwickelt und deutlich sichtbar.
Ähnliche Arten: Larven von Graswanzen ( Stenodema, Megaloceroea recticornis) wesentlich kleiner und mit kürzerem Abdomen.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
—
Merkmale
Verbreitung
Das Areal von Chorosoma schillingii erstreckt sich von Europa und Nordafrika über Kleinasien bis nach Innerasien. Sie fehlt im Norden der Britischen Inseln und in Nordskandinavien. In Deutschland ist sie in geeigneten Biotopen im Flach- und Hügelland anzutreffen.
Vorkommen in Sachsen
Die Art kommt in den Sandgebieten Sachsens zerstreut vor. In den Sandgebieten der Oberlausitz ist sie häufig anzutreffen.
Lebensweise
Nach der Überwinterung im Eistadium schlüpfen die ersten Larven im späten Frühjahr. Ab Ende Juni sind erwachsene Tiere anzutreffen. Nach der Kopula, die vom Hoch- bis in den Spätsommer stattfindet, werden Eier an Grashalme abgelegt. Die letzten erwachsenen Tiere sind im September anzutreffen. Das Grasgespenst ernährt sich durch Saugen an Blättern und Halmen der Wirtsgräser, sowie später durch Besaugen von Grassamen.
Lebensräume
Chorosoma schillingii bewohnt sandige voll-besonnte grasige Offenlandstandorte. Als Wirtsgräser wurden Silbergras (Corynephorus canescens), Schwingel-Arten ( Festuca spec.), Trespen (Bromus spec.) und Reitgräser (Calamagrostis spec.) registriert.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und ungefährdet.
Literatur
- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145.
- Brändle, M., C. Rieger 1999: Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239-258.
- Büttner, K. & Wetzel, C. 1964: Die Heteropterenfauna Westsachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 2: 69-100.
- Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182.
- Engelmann, H.-D. 2008: Artenliste der Wanzen der Niederspreeexkursion - Heteropteron Köln 28: 7-8.
- Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156.
- Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68.
- Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18.
- Moulet, P. 1995: Hemiptères Coreoidea, Pyrrhocoridae, et Stenocephalidae Euro-Méditerranées - Faune de France 81: 1-336.
- Müller, H. 1955: Faunistisch-ökologische Untersuchungen auf den Bienitzwiesen bei Leipzig unter besonderer Berücksichtigung der Heuschrecken - Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig 4 1/2).
- Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. - Die Tierwelt Deutschlands 78.
- Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 24.03.2025
|
Chorosoma schillingii, Texel, De Koog, De Slufter, Salzwiesen nördlich Slufterdijk (Niederlande, Nordholland), 30.08.2005
(© Michael Münch)
Chorosoma schillingii, Texel, De Koog, De Slufter, Salzwiesen nördlich Slufterdijk (Niederlande, Nordholland), 30.08.2005 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
Waldlichtung bei Fehrow, 08.10.2020
(© Martin Feike)
Großenhain, August 2022
(© Jens Tomasini)
|