Parapiesma salsolae (Becker, 1867)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Synonym

Piesma salsolae (Becker, 1867)

Merkmale

Wie die anderen Vertreter der Gattung Parapiesma besitzt Parapiesma salsolae drei Längskiele in der Mitte des Halsschildes, während die Vertreter der Gattung Piesma nur zwei solcher Kiele besitzen. Von den beiden anderen in Sachsen vorkommenden Arten der Gattung gestaltet sich die Unterscheidung nicht einfach. Parapiesma quadratum ist an den gerundeten, nicht eingebuchteten Pronotumseiten mit 3 bis 4 Reihen von Maschen im seitlichen Saum des Halsschildes recht gut abgrenzbar. Zur Unterscheidung zwischen Parapiesma variabile und Parapiesma salsolae ist es erforderlich, Die Länge der dritten und vierten Fühlerglieder auszumessen. Bei der geringfügig größeren Parapiesma salsolae (Länge: 3,0 bis 3,4 mm) beträgt das Verhältnis zwischen drittem und viertem (äußersten) Fühlerglied zwischen 1,55 und 1,67 während dieses bei Parapiesma variabile nur zirka 1,3 beträgt. Das heist, Parapiesma salsolae besitzt ein relativ längeres drittes Fühlerglied.

Verbreitung

Die Art ist vom westlichen Europa bis nach Innerasien zerstreut verbreitet. Ihre nördliche Verbreitungsgrenze erreicht sie an den Südküsten von Nord- und Ostsee. Nach Süden reicht die Verbreitung bis ans Mittelmeer und zum Kaspischen Meer.

Vorkommen in Sachsen

Es existieren nur zwei gesicherte publizierte Nachweise der Art (Heiss & Péricart 2007), die in der sächsischen Wanzenliteratur bisher keinen Niederschlag gefunden haben.

Lebensweise

Die Art lebt ausschließlich an Kali-Salzkraut (Salsola kali s.l.). Sie überwintert in der Bodenstreu als erwachsenes Tier und paart sich im Frühjahr bzw. Frühsommer. Larven sind im Hochsommer zu finden. Ab August ist die neue Generation erwachsener Tiere an der Futterpflanze zu finden.

Lebensräume

Durch die Futterpflanzenbindung war die Art auf Küstenstandorte, Binnensalzstellen, Binnendünen und in Osteuropa kontinentale Steppen- und Sandtrockenrasenstandorte beschränkt. Da Kali-Salzkraut in Folge der menschlichen Siedlungstätigkeit in trockene Ruderalstandorte eingedrungen ist, sind heute deutlich mehr potentielle Standorte vorhanden.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen extrem selten und muss derzeit als verschollen gelten.

Literatur

  • Heiss, Ernst & Péricart, Jean (2007): Hemiptères Aradidae, Piesmatidae et. Dipsocoromorphes Euro-Méditerranéens - Faune de France 91: 1-509
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2007): Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. - Die Tierwelt Deutschlands 78
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 27.07.2012
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