Acompus pallipes (Herrich-Schäffer, 1834)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 3,5–4,2 mm.

Kopf: schwarz, relativ matt. Fühler bräunlich, 1. und 4. Glied angedunkelt. 1. Fühlerglied sehr kurz, kürzer als die Länge der Augen.

Thorax: Halsschild und Schildchen schwarz, matt, auf ganzer Fläche fein gleichmäßig punktiert. Halbdecken braun mit Reihen dunkler Punktgruben und schwarzer Zeichnung. Flügel meist verkürzt. Schenkel schwarz, an der Spitze wie die Schienen und Tarsen orangebraun.

Abdomen: schwarz, länglich-oval.

Ähnliche Art: Acompus rufipes mit glänzenden Halbdecken.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Bei Acompus pallipes handelt es sich um eine Art mit mediterraner Verbreitung, die an klimatisch günstigen Orten nach Norden vordringt, so bis in den Süden der Britischen Inseln und in den Süden Mitteleuropas. Nach Osten reichen die Vorkommen über Kleinasien bis in die Kaukasusregion.

Vorkommen in Sachsen

Acompus pallipes ist in Sachsen sehr zerstreut verbreitet - nur im Dresdner Elbtal und östlichen Erzgebirgsvorland scheint die Art etwas häufiger zu sein. Sie wurde früher wahrscheinlich übersehen zumal der Dresdner Raum in Bezug auf Wanzen lange nicht systematisch untersucht wurde.

Lebensweise

Die Tiere erscheinen im zeitigen Frühjahr aus der Winterruhe, die in der Streu unter Pflanzen verbracht wird. Die Larvenentwicklung erfolgt bis zum Hochsommer. Ab Ende Juli werden erwachsene Tiere der neuen Generation gefunden. Es wird eine Generation pro Jahr durchlaufen.

Lebensräume

Die Art bevorzugt voll sonnige trocken-warme Standorte meist auf sandigem Grunde, aber auch auf lehmigen Substraten. So stammen die meisten Funde aus (Sand-)Magerrasen oder Ephemerenfluren an Böschungen und Wegrainen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen sehr selten und wahrscheinlich aufgrund ihrer Biotopbindung durch Nutzungsänderung gefährdet.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Jordan, K. H. C. 1973: Ergänzungen zur "Heteropterenfauna Sachsens" 1963) (Hemiptera, Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 4 17: 151–155.
  • Münch, D. & M. Münch 2007: Neue und ehemals selten nachgewiesene Wanzenarten (Heteroptera) in Sachsen – Sächsische Entomologische Zeitung Leipzig 2: 13–36.
  • Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 2 – Faune de France 84B: 1–453.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 21.04.2025

Weibchen von Acompus pallipes (Sacka bei Thiendorf, 20. April 2019)
(© Andreas Ihl)


Weibchen in der kurzflügeligen Form. Velke Žernoseky, nördlich Dreikreuzberg / Tri Križe (Tschechische Republik, Ústecký kraj); Mitte April 2024
(© Michael Münch)


Männchen in der kurzflügeligen Form. Velke Žernoseky, nördlich Dreikreuzberg / Tri Križe (Tschechische Republik, Ústecký kraj); Mitte April 2024
(© Michael Münch)


Biensdorf (Liebstadt), Mai 2022
(© Andreas Ihl)
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