Beosus maritimus (Scopoli, 1763)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 6,1–7,5 mm.

Kopf: schwarz. Fühler bräunlich, Glieder 1, 3 und 4 angedunkelt. Augen überragen die Halsschildvorderecken deutlich.

Thorax: Halsschild vorn schwarz, hinten weißlich-bräunlich mit dunklen Punktgruben. Blattartiger Seitenrand des Halsschildes vorn weiß, hinten schwarz, umschließt die Hinterecken des Halsschildes. Halbdecken hellbraun mit Reihen dunkler Punktgruben. Vor der Membran ein von zwei schwarzen Flecken eingerahmter weißer Fleck. Membran rauch-braun mit hellen Adern. Schildchen schwarz mit 3 hellen Längsmakeln. Schenkel dunkel, ihre Spitzen wie dei Schienen heller braun gefärbt.

Abdomen: lang-ovel, schwarz.

Ähnlich Arten: Vertreter der Gattungen Raglius und Rhyparochromus mit breiterem Halsschild, dessen Vorderkante die Augen überragt.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Die Verbreitung reicht von Westeuropa inklusive des Südens der Britischen Inseln über Mitteleuropa bis Zentralrussland und nach Süden bis in den gesamten Mittelmeerraum. In Deutschland im Nordwesten und Norden deutlich seltener und lokaler als im Süden und Südosten.

Vorkommen in Sachsen

Beosus maritimus ist im Flachland weit verbreitet. Aus Südwestsachsen existiert nur ein historischer Fund aus dem Erzegbirgsbecken - ansonsten fehlt die Art dort völlig. Nur im Umfeld des Dresdner Elbtals existieren einzelne Funde im Hügelland.

Lebensweise

Die Art ist ein unspezialisierter Samensauger. Die Überwinterung erfolgt im Adultstadium. Im Frühjahr paaren sich die Tiere. Nachdem den gesamten Sommer über Larven zu beobachten waren erschein ab August die ersten Erwachsenen der neuen Generation. Es wird eine Generation pro Jahr durchlaufen.

Lebensräume

Beosus maritimus bevorzugt voll sonnige trocken-warme Standorte auf meist sandigem Grunde, kommt in Sachsen aber auch auf lehmigen Substraten vor. Die Fundorte haben meist eine Streuauflage. So stammen die meisten Funde aus Sandheiden mit Heidekraut (Calluna vulgaris) und aus ruderalisierten Sandmagerrasen oder von Brachflächen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Arnold, K. 2003: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) – 1. Beitrag – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3–17.
  • Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Lange, C. 1898: Ergebnisse entomologischer Beobachtungen aus der Umgebung Annabergs – Bericht Annaberg–Buchholzer Verein für Naturkunde 10.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Niedringhaus, R. & M. Stöckmann & E. Wachmann 2020: Die Wanzen Deutschlands – Bestimmungsschlüssel für alle Familien und Gattungen – WaBV, Scheeßel.
  • Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 3 – Faune de France 84C: 1–487.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 24.04.2025

Beosus maritimus. Mücka, Malschwitzer Heide, Sandmagerrasen (Deutschland, Sachsen, Landkreis Görlitz) im September 2011
(© Michael Münch)


Larve im 5. / letzten Stadium von Beosus maritimus. Weinsberg, Weinbergssaum SW Burgruine Weibertreu (Deutschland, Baden-Württemberg, Landkreis Heilbronn)
(© Michael Münch)
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