Körperlänge: 3,8–4,7 mm.
Kopf: schwarz dreieckig. Fühlerglieder leicht keulenförmig.
Thorax: Halsschild im Vorderteil schwarz, hinten wie die Halbdecken bräunlich mit schwarzen Punktgruben, ohne leistenartigen gelben Rand auf ganzer Länge. Oberschenkel orangebraun mit breitem schwarzen Ring vor dem Ende.
Abdomen: schwarz länglich-oval.
Ähnliche Arten:
Peritrechus lundii und
Peritrechus convivus mit gelblichem leistenartigen Seitenrand auf ganzer Halsschildlänge. Andere
Peritrechus-Arten mit komplett schwarzen Schenkeln.
Merkmale
Verbreitung
Das Kernareal von Peritrechus angusticollis liegt in Mittel- und Nordosteuropa. Die Art strahlt von dort nach Südwesten bis in den Mittelmeerraum und nach Südosten bis in die Kaspische Region aus. Selbst im Kernareal wird sie sehr selten nachgewiesen. In Deutschland sehr zerstreut nachgewiesen, die meisten Funde betreffen Süddeutschland und Sachsen.
Vorkommen in Sachsen
Als typische Art mooriger Standorte ist die Art an sich selten. Funde sind aber nur aus der Lausitzer Heide- und Teichlandschaft dem Mittleren Erzgebirge und Elstergebirge bekannt.
Lebensweise
Es überwintern erwachsene Tiere in der Streu oder in Moos. Die Tiere erscheinen im Frühjahr und paaren sich je nach Höhenlage bis spätestens Anfang Juni. Die Imagines der neuen Generation werden ab dem Hochsommer gefunden., wobei noch bis in den Herbst hinein auch Larven gefunden werden. Es wird eine Generation pro Jahr durchlaufen.
Lebensräume
Peritrechus angusticollis wird in bodensauren, rohhumusreichen Moor- und Heidegebieten gefunden. Oft existieren an den Fundorten Bestände von Heidekraut (Calluna vulgaris) oder ein moosbedeckter Boden. Die Standorte sind feucht bis nass.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen sehr selten und muss als stark gefährdet angesehen werden. Sachsen besitzt innerhalb Deutschlands einen erheblichen Anteil der Population dieser seltenen Art.
Literatur
- Arnold, K. 1973: Bemerkenswerte Wanzenfunde aus dem Unteren Westerzgebirge (I) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 4 21: 207–217.
- Arnold, K. 2006: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) – 3.Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen 76: 7–9.
- Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
- Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
- Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
- Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 3 – Faune de France 84C: 1–487.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
- Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 17.04.2025