Sphragisticus nebulosus (Fallen, 1807)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 4,2–5,5 mm.

Kopf: schwarz, dreieckeckig. Fühler schwarz und sehr schlank.

Thorax: Halsschild auf dem hellen blattartigen Seitenrand mit einer Reihe aufrechter schwarzer Borsten. Halsschild vorn schwarz, hinten weißlich-bräunlich, durch viele dunkle Punktgruben dunkel erscheinend. Schildchen schwarz mit zwei hellen Makeln vor dem Hinterende. Halbdecken braun, mit schwarzen und weißen Makeln am Innenwinkel, dunkel punktiert, insgesamt sehr fleckig erscheinend. Membran braun fleckig. Schenkel schwarz, Schienen zum Teil heller.

Abdomen: schwarz, längs-oval.

Ähnliche Arten: Peritrechus-, Rhyparochromus-Arten haben keine aufrechtstehenden Borsten auf dem Halsschildseitenrand.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Sphragisticus nebulosus besitzt eine holarktische Verbreitung von Nord- und Mitteleuropa über Innerasien, Sibirien bis Nordamerika. Sie fehlt in West- und Südeuropa fast vollständig. In Deutschland im Norden und Osten häufig vorkommend, wird sie nach Südwesten seltener.

Vorkommen in Sachsen

Im Norden und Osten Sachsens, sowie im Erzgebirgsvorland und -becken zerstreut verbreitet, fehlt die Art in Südwestsachsen komplett.

Lebensweise

Nach der Überwinterung erscheinen die erwachsenen Tier bereits im April. Nach der Kopulation werden die Eier in der Streu abgelegt. Larven sind ab Juni zu finden. Ab Anfang Juli erscheinen die ersten erwachsenen Tiere der 1. Generation. Die 1. Generation legt im Hochsommer Eier. Im September sind die meisten Larven aus der 2. Generation zu beobachten. Erwachsenen Tiere können oft bis in den Spätherbst hinein aufgefunden werden. Beide Generation überlappen einander stark, so das im Sommer und Herbst zu jeder Zeit Larven und Imagines anzutreffen sind. Als unspezifischer Samensauger lebt die Art fast ausschließlich am Boden und klettern äußerst selten in die Vegetation.

Lebensräume

Sphragisticus nebulosus bevorzugt sandige trocken-warme Offenlandstandorte, kommt in Sachsen aber durchaus auch auf lehmigem Untergrund vor. Besiedelt werden Sandmagerrasen, Kulturland, aber auch Ruderalflächen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Arnold, K. 2003: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) – 1. Beitrag – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3–17.
  • Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Lange, C. 1898: Ergebnisse entomologischer Beobachtungen aus der Umgebung Annabergs – Bericht Annaberg–Buchholzer Verein für Naturkunde 10.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Niedringhaus, R. & M. Stöckmann & E. Wachmann 2020: Die Wanzen Deutschlands – Bestimmungsschlüssel für alle Familien und Gattungen – WaBV, Scheeßel.
  • Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 3 – Faune de France 84C: 1–487.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 18.04.2025

Sphragisticus nebulosus in der Gemarkung Hohenprießnitz, Puppenstube am Fichtbusch, Oktober 2015
(© Michael Happ)


Zschepplin, April 2021
(© Michael Happ)


Sphragisticus nebulosus. Bienitz, sonnig-sandiger Kiefernwaldrand, 15.06.2008
(© Maik Hausotte)


Sphragisticus nebulosus, Brachacker südlich Bonnewitz (Deutschland, Sachsen, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge), 15.04.2007
(© Michael Münch)
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