Lamproplax picea (Flor, 1860)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 4,0–5,1 mm.

Kopf: bräunlich, 1. und hinterer Teil des 2. Fühlergliedes gelbbraun, der Rest der Fühler dunkler.

Thorax: Vorderhälfte des Halsschildes bräunlich und nahezu unpunktiert. Die Hinterhälfte des Halsschildes und die Halbdecken gelbbraun mit dunklen Punktgruben, Halbdecken mit dunklem Längsfleck am Innenwinkel. Flügel oft verkürzt. Beine gelbbraun.

Abdomen: bräunlich, länglich-oval.

Ähnliche Arten: Drymus-Arten in der Vorderhälfte des Halsschildes überall punktiert, Kopf matt.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Lamproplax picea besitzt eine boreo-montane Verbreitung in Europa. Einerseits auf den Britischen Inseln, im südlichen Skandinavien und nördlichen Russland verbreitet. Nach Süden reicht die Verbreitung ins zentrale Russland und in Mitteleuropa bis in die Alpen. Innerhalb Deutschlands nirgends häufig. Die meisten Funde betreffen Norddeutschland sowie die Alpen und deren Vorland.

Vorkommen in Sachsen

Nachweise gibt es aus Mooren in der Dübener Heide, der Lausitzer Heide- und Teichlandschaft, dem Mittleren Erzgebirge und dem Vogtland, wo die Art als einzigem Fundort aktuell noch nachgewiesen ist.

Lebensweise

Es überwintern die erwachsenen Tiere. Larven wurden im Sommer aufgefunden. Die erwachsenen Tier der neuen Generation werden ab bis August beobachtet. Es wird eine Generation pro Jahr durchlaufen.

Lebensräume

Lamproplax picea bewohnt Moore und lebt in den Polstern von Torfmoos (Sphagnum spec.) oder Widertonmoosen (Politrichum). Die Standorte sind meist mit Zwergsträuchern, wie Heidekraut (Calluna vulgaris), Glockenheide (Erika tetralix), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) oder Seggenarten (Carex spec.) oder sogar einem Gehölzaufwuchs bewachsen. Es werden auch Bruchwälder besiedelt.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen aktuell nur an einem Fundort nachgewiesen und muss als vom Aussterben bedroht angesehen werden.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Büttner, K. & Wetzel, C. 1964: Die Heteropterenfauna Westsachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 2: 69–100.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1953: Neue Funde und Beobachtungen zur Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. – Natura lusatica 1: 2–17.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Jordan, K. H. C. 1973: Ergänzungen zur "Heteropterenfauna Sachsens" 1963) (Hemiptera, Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 4 17: 151–155.
  • Niedringhaus, R. & M. Stöckmann & E. Wachmann 2020: Die Wanzen Deutschlands – Bestimmungsschlüssel für alle Familien und Gattungen – WaBV, Scheeßel.
  • Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 2 – Faune de France 84B: 1–453.
  • Rieger, Christian 1987: Ergänzungen zur Faunistik und Systematik einiger Wanzen in Baden-Württemberg (Insecta, Heteroptera) – Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg 142: 277–285.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 03.05.2025
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