Merkmale
Von anderen Rindenwanzen unterscheiden sich die beiden Arten der Gattung Aneurus dadurch, dass keine Gliederung der Deckflügel in einen festen Teil (Corium und Clavus) sowie einen häutigen Teil (Membran) erkennbar ist, wie dies die Schwestergattungen Aradus und Mezira aufweisen. Die Deckflügel bei den Arten der Gattung Aneurus wirken homogen gestaltet. Innerhalb der Gattung ist eine Unterscheidung am sichersten durch die Lage der Atemöffnungen (Stigmen) auf dem 5. und 6. Hinterleibssegment zu treffen: bei der Schwesterart Aneurus laevis liegen diese beiden Stigmen auf der Körperunterseite - bei Aneurus avenius liegen diese beiden Atemöffnungen auf dem Seitenrand des Hinterleibes, genau so wie bei beiden Arten die Stigmen des 2. und 7. Segmentes angeordnet sind. Diese Merkmal erfordert die Betrachtung unter einer sehr starken Lupe oder einem Binokular. Dieses Merkmal ist aber deutlich sicherer als das in der Literatur immer wieder genannte Merkmale bezogen auf die Schildchenform der Tiere.
Verbreitung
Aneurus avenius kommt mit Ausnahme des Südens in ganz Europa vor. Nach Osten reicht die Verbreitung bis nach Sibirien und in die Kaukasusregion.
Vorkommen in Sachsen
Ein Nachweis in Sachsen ist noch nicht erfolgt. Dieses ist aber keinesfalls ausgeschlossen, da die Art in allen anderen Bundesländern nachgewiesen ist.
Lebensweise
Die Art wird unter der Borke von abgestorbenen Ästen und dünnen abgestorbenen Laubbäumen gefunden. Bevorzugte Dicken dieser Totholzstücke liegen zwischen daumendick und armdick. Pilze, die der Art wie vielen anderen Rindenwanzen als Nahrung dienen, müssen dabei nicht einmal offensichtlich vorhanden sein. Es werden "stehendes" Totholz, aber auch Aststücke in Totholzhaufen besiedelt.
Lebensräume
Lebensraum der Art sind verschiedenartige Gehölzbestände mit einem gewissen Anteil an stehendem beziehungsweise liegenden Totholz geeigneter Dicke. Daumen- bis armdicke Holzstücke werden hierbei bevorzugt. So findet man die Art in Laub- oder Mischwaldbestände mit abgestorbenen jüngen Bäumen im geschlossenen Bestand oder in Totholzhaufen, die aus Ästen und dickeren Zweigen bestehen.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen nicht nachgewiesen.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 05.07.2015