Kiefernrindenwanze (Aradus cinnamomeus Panzer, 1806)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Die kleine hellrötlich- bis dunkel-braun gefärbte Art ist durch ihre sehr kurzen Fühler, die kaum länger als der Kopf sind, von allen anderen einheimischen Arten der Gattung Aradus zu unterscheiden. Bei den flugunfähigen Männchen sind die Flugel stark verschmälert ausgebildet. Bei den Weibchen gibt es neben den brachypteren flugunfähigen Tieren oft auch makroptere flugfähige Tiere.

Verbreitung

Von Europa bis Sibirien reicht das Verbreitungsgebiet der Art. Innerhalb Europas liegt die Norgrenze der verbreitung in Skandinavien. Nach Süden reicht das Verbreitungsgebiet bis in den nördlichen Mittelmeerraum, nach Kleinasien und in die Kaspische Region.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist weit verbreitet und kann an Kiefernstandorten regelmäßig gezielt nachgewiesen werden.

Lebensweise

A. cinnamomeus lebt unter Borkenschuppen von Waldkiefern (Pinus sylvestris) im Bereich dünnerer Äste und des oberen Stammbereiches. Es existieren auch Angaben von anderen Kiefernarten sowie anderen Nadelbäumen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Arten der Gattung Aradus, welche Pilze besaugen, besaugt A. cinnamomeus das Phloem. Sie kann daher das Wachstum von Kiefern negativ beeinflussen und ist als Forstschädling eingestuft. Die Art zeigt einen zweijährigen Entwicklungszyklus, so dass im Winter neben Erwachsenen auch immer Larven angetroffen werden.

Lebensräume

Besiedelt werden sowohl ausgesprochene Kiefernforste, als auch Kiefern an beliebigen anderen Standorten. Auch sehr junge Kiefern werden bereits besiedelt. An alten Bäumen lebt die Art an dünneren Ästen und Zweigen im Kronenbereich.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und ungefährdet.

Literatur

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  • Brändle, Martin & Rieger, Christian (1999): Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239-258
  • Büttner, Kurt & Wetzel, Curt (1964): Die Heteropterenfauna Westsachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 (2): 69-100
  • Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
  • Heiss, Ernst & Péricart, Jean (2007): Hemiptères Aradidae, Piesmatidae et. Dipsocoromorphes Euro-Méditerranéens - Faune de France 91: 1-509
  • Jordan, K. H. C. (1940): Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Klausnitzer, Bernhard & Franke, Rolf & Sieber, Max (2005): Aradiden-Funde aus der Oberlausitz und aus Brandenburg (Heteroptera, Aradidae) - Entomologische Nachrichten und Berichte Dresden 49 (2): 145-147
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Vogel, Jürgen (1998): Wanzen (Heteroptera) in: Das Dubringer Moor - StUFA Bautzen und Naturforsch.Ges. der Oberlausitz: 59-60
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2007): Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. - Die Tierwelt Deutschlands 78
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 11.07.2012


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