Orius niger (Wolff, 1811)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 1,8–2,3 mm.

Kopf: schwarz, etwa so lang wie breit, nach vorn leicht zugespitzt.

Thorax: trapezformiger Halsschild mit vier langen Borsten auf den Ecken der Oberseite; Halsring zwischen Vorderecken des Halsschildes eingebettet.

Abdomen: Fügeldecken hellbrau oder dunkelbraun-schwarz, Mttel- und Hinterschienen schwarzbraun.

Ähnliche Arten: Orius laevigatus mit helleren Mittel- und Hinterschienen, andere Orius-Arten ohne die 4 Borsten auf den Halsschildecken.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

 

Verbreitung

Orius niger kommt von Europa über Zentralasien bis China und Indien vor. In Deutschland überall vorkommend, im Norden jedoch etwas seltener als in den südlichen Landesteilen.

Vorkommen in Sachsen

Die Art kommt in ganz Sachsen vor. An wärmebegünstigten Standorten ist sie zum Teil auch in der Kannregion des Erzgebirges zu finden. Aufgrund ihrer Kleinheit und Schwierigkeiten bei der Bestimmung im Feld ist die Art wahrscheinlich deutlich unterkartiert.

Lebensweise

Orius niger lebt primär räuberisch, wird aber häufig beim Besaugen von Pollen beobachtet, so dass die Art auf blühende Pflanzen angewiesen zu sein scheint. Die Art überwintert versteckt in der Streu oder unter Bockenschuppen oder in vertrockneten Pflanzenteilen. Im Frühjahr sind fast ausnahmslos Weibchen zu finden, die ihre Eier oft an Blüten krautiger Pflanzen legen. Larven sind dann im Sommer zu finden.

Lebensräume

Die besiedelten Offenlandstandorte sind in der regel sehr wärmebetont und weisen ein reiches Angebot an Blühpflanzen auf. Es werden aber auch trocken-warme ruderalisierte Standorte mit zum Beispiel Großer Brennnessel (Urtica dioica) besiedelt.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen sehr häufig und ungefährdet.

Literatur

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  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145.
  • Brändle, M., C. Rieger 1999: Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239-258.
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  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68.
  • Jordan, K. H. C. 1973: Ergänzungen zur "Heteropterenfauna Sachsens" 1963) (Hemiptera, Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 4 17: 151-155.
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  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) - Die Tierwelt Deutschlands 77.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. - Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 13.03.2025

Orius niger, Großlehna, Feldrain westlich Kleinlehna (Deutschland, Sachsen, Landkreis Leipzig), 22.06.2010
(© Michael Münch)
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