Anthocoris amplicollis Horváth, 1893

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Innerhalb der Gattung Anthocoris ist die Art vergleichweise einfach bestimmbar: ihr Halsschild ist vorn deutlich breiter als der aller anderen Arten - misst man dies mit einem Mikroskop aus, so ist der Vorderrand des Halsschildes zirka 2/3 so lang, wie der breitere Hinterrand. Die anderen Arten der Gattung besitzen nach vorn schmaler zulaufende Halsschilde, deren Vorderkante nur halb so breit, wie die Hinterkante ist.

Verbreitung

Die Art kommt von Westeuropa bis zum Kaukasus vor. Nach Norden erreicht ihre Verbreitung Südskandinavien und nach Süden den Nordrand des Mittelmeergebietes.

Vorkommen in Sachsen

Die Art kommt zerstreut in Sachsen vor. Möglicherweise ist sie weiter verbreitet und bisher übersehen worden.

Lebensweise

Die Art ernährt sich räuberisch von Blattläusen (Prociphilus bumeliae) und der Blattfloh-Art Psyllopsis fraxini, indem sie in die von diesen Arten erzeugten Blattrandeinrollungen beziehungsweise Gallen eindringt und die Beute aussaugt. Die Art nutzt die dann leeren Gallen gern als Unterschlupf. Die Überwinterung der erwachsenen Tiere erfolgt aber unter Rinde und Borkenschuppen auch auf anderen Baumarten. Larven sind dann im Frühjahr und bis in den Juli hinein zu finden, befor ab Ende Juli die Erwachsenen der neuen Generation erscheinen.

Lebensräume

Die Art lebt auf Esche (Fraxinus excelsior) an Rändern von (Au-)Wäldern und Feldgehölzen. Neben der Überwinterung, die nicht unbedingt auf Esche stattfindet, wird sie auch im Sommerhalbjahr vereinzelt auf anderen Baumarten angetroffen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Arndt, Erik & Bernhard, Detlef & Jesche, Claudia & Kupillas, Sven (2007): Species diversity and tree association of Heteroptera (Insecta) in the canopy of a Quercus-Fraxinus-Tilia floodplain forest. In: Unterseher, M., Morawetz, W., Klotz, S. and Arndt, E
  • Arnold, Kurt (2009): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Büttner, Kurt & Wetzel, Curt (1964): Die Heteropterenfauna Westsachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 (2): 69-100
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig Leipzig 63/6
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2006): Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) - Die Tierwelt Deutschlands 77
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 11.05.2013

Anthocoris amplicollis, Pappendorf, Tal der Großen Striegis südlich von Höpperich (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 10.08.2008
(© Michael Münch)


Anthocoris amplicollis, Pappendorf, Tal der Großen Striegis südlich von Höpperich (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 10.08.2008
(© Michael Münch)
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