Diagnose
Körperlänge: 8,0–10,0mm.
Kopf: wie der Rest des Tieres grün, Kopf mit Längsfurche, Fühler sehr lang (1,3x Körperlänge).
Thorax: Beine sehr lang und dünn, Oberschenkel auf ganzer Länge nahezu gleich dick, Unterschenkel ohne auffällige lange Haare.
Abdomen: grün, sehr langgestreckt parallelseitig.
Ähnliche Arten: Stenodema-Arten mit kräftigeren Hinterschenkeln und kompakterer Form. Notostira-Arten mit lang behaarten Unterschenkeln (Schienen) und ebenfalls kompakterer Form. Trigonotylus-Arten ähnlich schlank, aber deutlich kleiner, mit rötlichen Fühlern.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Die Verbreitung umfasst fast ganz Europa ohne den Norden Skandinaviens. Nach Süden reicht die Verbreitung nach Nordafrika und nach Osten bis Westsibirien und über Kleinasien bis in die kaspische Region. Die Art ist in Nordamerika, Neuseeland und Japan eingeschleppt worden.
Vorkommen in Sachsen
Die Art kommt ein ganz Sachsen zerstreut bis verbreitet vor. Die Vorkommen reichen bis in die Kammregionen.
Lebensweise
Die Art Überwintert im Eistadium aus dem im Mai die ersten Larven schlüpfen. Die ersten erwachsenen Tiere erscheinen frühestens Anfang Juni, eher erst Ende Juni und damit im jahreszeitlichen Zyklus etwas einen halben bis ganzen Monat später als Leptopterna dolabrata mit der sie sich die ökologischen Ansprüche und Biotope oft teilt. Im Hochsommer werden die Eier in die Stängel der Wirtsgräser gelegt, weshalb die Art auf fehlende Mahd oder eine einschürige frühe Mahd angewiesen ist.
Lebensräume
Megaloceroea recticornis bewohnt langgrasige ungemähte (feucht-)frische bis mäßig trockene Grasstandorte. Dies können neben aufgelassenen Wiesen, Säumen und Rainen auch ruderalisierte Böschungen und grasreiche ältere Ruderalfluren sein. Es werden hochwüchsige Süßgrasarten (Poaceae) wie zum Beispiel Glatthafer (Arrhenaterum elatior) oder Wiesenfuchsschwanz(Alopecurus pratensis) besiedelt.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen sehr häufig und ungefährdet.
Literatur
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- Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115.
- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145.
- Brändle, M., C. Rieger 1999: Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239-258.
- Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182.
- Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156.
- Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68.
- Lange, C. 1898: Ergebnisse entomologischer Beobachtungen aus der Umgebung Annabergs - Bericht Annaberg-Buchholzer Verein für Naturkunde 10.
- Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18.
- Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2004: Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). - Die Tierwelt Deutschlands 75.
- Wagner, E. 1952: Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 41.
- Wagner, E. 1974: Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 1 - Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 37: i-iii, 1-484.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 23.03.2025
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Megaloceroea recticornis, Hennersdorf, Bahndamm südöstlich Haltepunkt (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 29.06.2009
(© Michael Münch)
Megaloceroea recticornis, Hennersdorf, Bahndamm südöstlich Haltepunkt (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 29.06.2009 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
Oberglaucha, Juni 2023
(© Michael Happ)
Megaloceroea recticornis, Frankenberg, Zschopauaue nördlich Kläranlage (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 26.06.2009
(© Michael Münch)
Megaloceroea recticornis, Frankenberg, Zschopauaue nördlich Kläranlage (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 26.06.2009 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
Megaloceroea recticornis, Frankenberg, Zschopauaue nördlich Kläranlage (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 26.06.2009
(© Michael Münch)
Megaloceroea recticornis, Frankenberg, Zschopauaue nördlich Kläranlage (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 26.06.2009 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
Plauen / Vogtland, 10.07.2021
(© Steffen Hintersaß)
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