Synonyme
Calocoris pilicornis (Panzer, 1805)
Merkmale
Brachycoleus pilicornis ist oberseits ockergelb bis orange gefärbt. Eine Querbinde am hinten am Scheitel, die Schwielen des Halsschildes, das Schildchen und 2. bis 4. Fühlerglied sind schwarz gezeichnet. Charakteristisch ist die lange helle Behaarung auf der Oberseite des Tieres.
Verbreitung
Die Art hat innerhalb Europas einen südöstlichen Verbreitungsschwerpunkt. Von Mitteleuropa reicht die Verbreitung bis in die kaspische Region und ins nördliche Mittelmeergebiet.
Vorkommen in Sachsen
Von dieser Art gibt es nur einen Fund aus dem sächsischen Vogtland und eine zweifelhafte Angabe bei Arndt et al. (2007). Die Art ist auf alle Fälle extrem selten.
Lebensweise
Die Art erscheint in Süddutschland bereits im Mai mit Larven und ersten erwachsenen Tieren Ende Mai, welche maximal bis Juli aufgefunden werden.
Lebensräume
Die Art lebt in mageren trockenen, voll besonnten Wiesen- und Saumbiotopen an Wolfsmilcharten (Euphorbia spec.). Im Südenwesten von Deutschland spielt die in Sachsen nicht vorkommende Warzen-Wolfsmilch (Euphorbia verrucosa) eine bevorzugte Rolle als Futterpflanze.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen extrem selten und akut vom Aussterben bedroht.
Literatur
- Arndt, Erik & Bernhard, Detlef & Jesche, Claudia & Kupillas, Sven (2007): Species diversity and tree association of Heteroptera (Insecta) in the canopy of a Quercus-Fraxinus-Tilia floodplain forest. In: Unterseher, M., Morawetz, W., Klotz, S. and Arndt, E
- Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
- Büttner, Kurt & Wetzel, Curt (1964): Die Heteropterenfauna Westsachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 (2): 69-100
- Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
- Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2004): Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). - Die Tierwelt Deutschlands 75
- Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2012): Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. - Die Tierwelt Deutschlands 82
- Wagner, Eduard (1952): Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 41
- Wagner, Eduard (1974): Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 1 - Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 37: i-iii, 1-484
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 10.04.2013