Brachycoleus decolor Reuter, 1887

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Synonyme

Brachycoleus scriptus Fabricius, 1803

Merkmale

Brachycoleus decolor ist aufgrund der streifenförmigen schwarzen Zeichnung auf hellgelbem bzw. grüngelbem Grund eigentlich unverkennbar. Seine Größe von 6,5 bis 9 mm Körperlänge und die kräftige Körperform unterscheidet ihn auch von der entfernt ähnlichen ebenfalls schwarz-hellgelb gestreiften Eichen-Schmuckwanze (Rhabdomiris striatellus).

Verbreitung

Die Art zeigt eine südöstlichen Verbreitung die bis nach Sibirien und Zentralasien reicht. Durch Deutschland verläuft die nordwestliche Arealgrenze von Südwestdeutschland bis Ostmecklenburg.

Vorkommen in Sachsen

Für Sachsen existiert nur eine Literaturangabe für Bad Schandau aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Diese Angabe ist durchaus plausibel.

Lebensweise

In Mitteleuropa erscheint die Art nach der Eiüberwinterung im Frühsommer und wird vereinzelt noch bis August oder gar September gefunden.

Lebensräume

Brachycoleus decolor wird in trockenen voll besonnten Wiesen und Staudensäumen gefunden. Es scheint eine Bindung Doldenblütengewächse (Apiaceae) zu existieren. In der Literatur finden sich wiederholt Angaben für Pastinak (Pastinaca sativa), Berghaarstrang (Peucedanum oreoselinum) und Feldmannstreu (Eryngium campestre). Die Art wird aber auf an Wolfsmilcharten (Euphorbia spec.) und Flockenblumen (Centaurea spec.) gefunden.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen nicht sicher nachgewiesen. Die Art muss als verschollen gelten.

Literatur

  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Jordan, K. H. C. (1973): Ergänzungen zur "Heteropterenfauna Sachsens" (1963) (Hemiptera, Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 4 (17): 151-155
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2004): Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). - Die Tierwelt Deutschlands 75
  • Wagner, Eduard (1952): Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 41
  • Wagner, Eduard (1974): Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 1 - Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 37: i-iii, 1-484
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 10.04.2013

Männchen von Brachycoleus decolor. Tschechische Republik, Böhmisches Mittelgebirge, Feldrain nördlich des Berges Mila. Mai 2022
(© Michael Münch)
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