Synonyme
Capsodes cingulatus (Fabricius, 1787)
Capsodes lineolatus Brullé, 1832
Merkmale
Horistus orientalis besitzt ein markantes Zeichnungsmuster, durch welches die Art zweifelsfrei und leicht kenntlich ist. Auf den Flügeldecken wechseln weiße, schwarze und orangebraune Längsstreifen einander ab. Der breite typisch geformte Kopf ist schwarz-gelblichweis gezeichnet. Die Tiere sind zwischen 5,4 und 6,9 mm lang.
Verbreitung
Die Art zeigt eine südöstliche Verbreitung innerhalb Europas. Im Mittelmeerraum reicht das Areal bis nach Nordafrika und nach Kleinasien.
Vorkommen in Sachsen
Die Horistus orientalis ist in Sachsen nur in den wärmebegünstigsten Gegenden vorhanden: im vogtländischen Elstertal und im Elbtal mit den osterzgebirgischen Seitentälern. Die Art ist aber selbst in diesen potentiellen Vorkommensgebieten sehr selten und aktuell nur von zwei Lokalitäten bekannt.
Lebensweise
Nach der Überwinterung im Eistadium erscheinen die Larven Mai. Erwachsenen Tiere sind dann von Mitte Mai bis Anfang August zu finden. Die Ernährung ist wahrscheinlich polyphag - als Wirtspflanzen werden oft Liliengewächse (Liliaceae) genannt.
Lebensräume
Die Art lebt in mageren trockenen, voll besonnten Wiesen- und Saumbiotopen. Eine Präferenz für bestimmte Futterpflanzen ist nicht zu erkennen.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen sehr selten und akut vom Aussterben bedroht.
Literatur
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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 12.04.2013