Horistus orientalis (Gmelin, 1790)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Synonyme

Capsodes cingulatus (Fabricius, 1787)
Capsodes lineolatus Brullé, 1832

Merkmale

Horistus orientalis besitzt ein markantes Zeichnungsmuster, durch welches die Art zweifelsfrei und leicht kenntlich ist. Auf den Flügeldecken wechseln weiße, schwarze und orangebraune Längsstreifen einander ab. Der breite typisch geformte Kopf ist schwarz-gelblichweis gezeichnet. Die Tiere sind zwischen 5,4 und 6,9 mm lang.

Verbreitung

Die Art zeigt eine südöstliche Verbreitung innerhalb Europas. Im Mittelmeerraum reicht das Areal bis nach Nordafrika und nach Kleinasien.

Vorkommen in Sachsen

Die Horistus orientalis ist in Sachsen nur in den wärmebegünstigsten Gegenden vorhanden: im vogtländischen Elstertal und im Elbtal mit den osterzgebirgischen Seitentälern. Die Art ist aber selbst in diesen potentiellen Vorkommensgebieten sehr selten und aktuell nur von zwei Lokalitäten bekannt.

Lebensweise

Nach der Überwinterung im Eistadium erscheinen die Larven Mai. Erwachsenen Tiere sind dann von Mitte Mai bis Anfang August zu finden. Die Ernährung ist wahrscheinlich polyphag - als Wirtspflanzen werden oft Liliengewächse (Liliaceae) genannt.

Lebensräume

Die Art lebt in mageren trockenen, voll besonnten Wiesen- und Saumbiotopen. Eine Präferenz für bestimmte Futterpflanzen ist nicht zu erkennen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen sehr selten und akut vom Aussterben bedroht.

Literatur

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  • Brändle, Martin & Rieger, Christian (1999): Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239-258
  • Büttner, Kurt & Wetzel, Curt (1964): Die Heteropterenfauna Westsachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 (2): 69-100
  • Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
  • Jordan, K. H. C. (1940): Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18
  • Münch, Doris & Münch, Michael (2007): Neue und ehemals selten nachgewiesene Wanzenarten (Heteroptera) in Sachsen - Sächsische Entomologische Zeitung Leipzig 2: 13-36
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2004): Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). - Die Tierwelt Deutschlands 75
  • Wagner, Eduard (1952): Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 41
  • Wagner, Eduard (1974): Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 1 - Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 37: i-iii, 1-484
  • Wagner, Eduard (1978): Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Nachtäge zu den Teilen 1-3 - Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 42: 96
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 12.04.2013

Horistus orientalis in Bösenbrunn, Juni 2017
(© Michael Happ)


Horistus orientalis, Biensdorf, Ortsteil Lochau, Halbtrockenrasen (Deutschland, Sachsen, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge), 08.06.2003
(© Michael Münch)
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