Polymerus vulneratus (Panzer, 1806)

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Diagnose

Körperlänge: 3,8–5,0mm.

Kopf: schwarz mit zwei hellen Flecken auf der Stirn direktneben den Augen, Fühler bräunlich-schwärzlich.

Thorax: Halsschild schwarz mit hellem Hinterrand, dessen Vorderecken gelblich, Schildchen in der Vorderhälfte schwarz mit gelblicher Spitze, Flügeldecken mit schwarzem Seitenrand ausgedehnt hell gelblich, fast ohne schwarze Flecken, rotes Spitzenfeld (Cuneus) mit grünlichen Bereichen.

Abdomen: gelblich kurz- bis länglich oval.

Ähnliche Arten: Polymerus cognatus Flügeldecken am Außenrand schwarz gesäumt. Halsschildvorderecken mit kahlen, samtschwarzen Flecken. Polymerus brevicornis mit rein rotem Spitzenfeld des verhärteten Flügelteils. Polymerus microphthalmus mit sehr kleinen Augen. Polymerus asperulae mit teilweise purpurroten Fühlern und Beinen. Polymerus unifasciatus mit überwiegend gelben Flügeldecken mit gelbem Außenrand. Polymerus palustris mit überwiegend schwarzen Flügeldecken, diese vorn und hinten mit gelbem Außenrand.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Polymerus vulneratus besitzt ein holarktisches Areal. Der europäische Teil des Areals umfasst den gesamten Mittelmeerraum und reicht in Europa dann bis an die Nordseeküste und nach Südskandinavien. Nach Osten erstreckt sich die verbreitung bis Sibirien und China. In Deutschland abgesehen von Vorkommen auf den Ostfriesischen Inseln im Süden und Osten häufiger und meist in tieferen Lagen.

Vorkommen in Sachsen

Die Funde der Art konzentrieren sich auf die tieferen Lagen Nordwest-Sachsens.

Lebensweise

Die Art überwintert als Ei. Die Larven schlüfen im späten Frühjahr, so dass frühestens Ende Juni erwachsene Tiere beobachtet werden können, die bis in den Herbst hinein zu anzutreffen sind.

Lebensräume

Polymerus vulneratus bewohnt trockene warme Offenlandbiotope, oft auf sandigem Untergrund. In diesen Lebensräumen wird oft Echtes Labkraut (Galium verum) besiedelt. Sie kommt aber auch zusammen mit Polymerus cognatus zusammen an Kali-Salzkraut (Salsola kali) vor.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen selten nachgewiesen.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2004: Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). - Die Tierwelt Deutschlands 75.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. - Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1952: Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 41.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 23.03.2025

Leipzig, Juni 2020
(© Maik Hausotte)


Leipzig, September 2021
(© Maik Hausotte)


Leipzig, Juni 2020
(© Maik Hausotte)
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