Polymerus brevicornis (Reuter, 1879)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 4,0–4,9mm.

Kopf: bräunlich mit zwei hellen Flecken auf der Stirn direktneben den Augen, Fühler bräunlich.

Thorax: Halsschild angedunkelt bräunlich mit hellem Hinterrand, Schildchen in der Vorderhälfte ebenfalls dunkel mit gelblicher Spitze, Flügeldecken ohne schwarzem Seitenrand und überwiegend hell gelblich, schwarze Flecken in der hinteren Hälfte, rein rotes Spitzenfeld (Cuneus).

Abdomen: gelblich kurz- bis länglich oval.

Ähnliche Arten: Polymerus cognatus Flügeldecken am Außenrand schwarz gesäumt. Halsschildvorderecken mit kahlen, samtschwarzen Flecken. Polymerus vulneratus Flügeldecken am Außenrand schwarz gesäumt. Halsschildvorderecken mit hellen Flecken. Polymerus microphthalmus mit sehr kleinen Augen. Polymerus asperulae mit teilweise purpurroten Fühlern und Beinen. Polymerus unifasciatus mit überwiegend gelben Flügeldecken mit gelbem Außenrand. Polymerus palustris mit überwiegend schwarzen Flügeldecken, diese vorn und hinten mit gelbem Außenrand.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

 

Verbreitung

Das Areal von Polymerus brevicornis reicht von Südskandinavien über Mittel- und Südosteuropa, Kleinasien bis nach Sibirien, Korea, Japan und China. In Deutschland sehr zerstreut und selten in den südlichen und östlichen Wärmegebieten.

Vorkommen in Sachsen

Es existiert nur die nicht belegte Angabe von Schuhmacher, 1919 aus Bad Schandau. Ausgehend von Biotop- und Klimaansprüchen ist ein Vorkommen der Art auf sandigem Untergrund in den Wärmegebieten Sachsens nicht auszuschließen.

Lebensweise

Die Art überwintert als Ei. Die Entwicklung im Jahr verläuft ziemlich spät, so dass erst im Juli erwachsene Tiere beobachtet werden, die bis in den Herbst hinein zu beobachten sind.

Lebensräume

Polymerus brevicornis bewohnt trockene Offenlandbiotope von sehr schütteren Trockenrasen bis zu Binnendünen. Entsprechend des Biotops wird fast ausschließlich Echtes Labkraut (Galium verum) als Futterpflanze genutzt.

Bestandssituation

Aus Sachsen sind keine aktuellen Nachweise bekannt. Die Art muss als verschollen gelten.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2004: Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). - Die Tierwelt Deutschlands 75.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. - Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1952: Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 41.
  • Wagner, E. 1974: Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 1 - Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 37: i-iii, 1-484.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 23.03.2025

Polymerus brevicornis. Kroatien, Istrien, Vrsar, NW Kloštar. Ende Juli 2022.
(© Michael Münch)


Polymerus brevicornis auf Echtem Labkraut (Galium verum). Kroatien, Istrien, Vrsar, NW Kloštar. Ende Juli 2022.
(© Michael Münch)
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