Strongylocoris luridus (Fallén, 1807)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Von allen anderen Weichwanzen unterscheiden sich die Vertreter der Gattung Strongylocoris durch die markante, breite Körperform mit dem kurzen Kopf. Die 3,2 bis 4,1 mm große Art ist als einzige Art komplett orangebraun oder rötlich gefärbt, während andere Vertreter der Gattung maximal einen rötlichen Kopf besitzen (Strongylocoris leucocephalus, Strongylocoris steganoides) oder ganz schwarz gefärbt sind (Strongylocoris niger, Strongylocoris atrocoeruleus).

Verbreitung

Die Art kommt vom westlichen Mittelmeerraum bis nach Russland und in die Ukraine vor. Nach Norden reicht das Areal bis Südskandinavien. In Deutschland ist die Art im Norden häufiger als im Südwesten.

Vorkommen in Sachsen

Nachweise der Art beschränken sich fast ausschließlich auf das Elbtal und die Gebiete östlich der Elbe, wo die Art in Offenlandstandorten mit größeren Bergsandknöpfchen-Vorkommen fast immer nachweisbar ist.

Lebensweise

Die Art zeigt eine strenge Bindung an Bergsandknöpfchen (Jasione montana). Nach der Überwinterung als Ei erscheinen die Larven im Frühsommer und erwachsene Tiere dann von Juni bis August, manchmal bis in den September.

Lebensräume

Besiedelt werden offene, magere stark besonnte (Sand-)trockenrasen mit Vorkommen von Bergsandknöpfchen (Jasione montana).

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen selten und gefährdet.

Literatur

  • Arnold, Kurt (2005): Kommentiertes vorläufiges Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) im Freistaat Sachsen [HET] - Ergänzungsbeitrag (V) - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen 72: 3-5
  • Arnold, Kurt (2009): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
  • Jordan, K. H. C. (1940): Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig Leipzig 63/6
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2004): Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). - Die Tierwelt Deutschlands 75
  • Wagner, Eduard (1952): Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 41
  • Wagner, Eduard (1974): Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 2 - Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 39: i-ii, 1-421
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 01.04.2013

Strongylocoris luridus, Dresden-Heller, Magerrasen und Besenginsterheide nordöstlich Deponie (Deutschland, Sachsen, Stadt Dresden), 13.07.2009

(© Michael Münch)


Männchen, Reichenberg (Moritzburg), Juni 2022
(© Andreas Ihl)


Weibchen, Driewitz (Lohsa), 23.07.2021
(© Andreas Ihl)
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