Merkmale
Von allen anderen Weichwanzen unterscheiden sich die Vertreter der Gattung Strongylocoris durch die markante, breite Körperform mit dem kurzen Kopf. Die 3,2 bis 4,1 mm große Art ist als einzige Art komplett orangebraun oder rötlich gefärbt, während andere Vertreter der Gattung maximal einen rötlichen Kopf besitzen (Strongylocoris leucocephalus, Strongylocoris steganoides) oder ganz schwarz gefärbt sind (Strongylocoris niger, Strongylocoris atrocoeruleus).
Verbreitung
Die Art kommt vom westlichen Mittelmeerraum bis nach Russland und in die Ukraine vor. Nach Norden reicht das Areal bis Südskandinavien. In Deutschland ist die Art im Norden häufiger als im Südwesten.
Vorkommen in Sachsen
Nachweise der Art beschränken sich fast ausschließlich auf das Elbtal und die Gebiete östlich der Elbe, wo die Art in Offenlandstandorten mit größeren Bergsandknöpfchen-Vorkommen fast immer nachweisbar ist.
Lebensweise
Die Art zeigt eine strenge Bindung an Bergsandknöpfchen (Jasione montana). Nach der Überwinterung als Ei erscheinen die Larven im Frühsommer und erwachsene Tiere dann von Juni bis August, manchmal bis in den September.
Lebensräume
Besiedelt werden offene, magere stark besonnte (Sand-)trockenrasen mit Vorkommen von Bergsandknöpfchen (Jasione montana).
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen selten und gefährdet.
Literatur
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- Arnold, Kurt (2009): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115
- Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
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- Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 01.04.2013