Diagnose
Körperlänge: 3,3–4,0 mm.
Kopf: weiß ohne dunkle Punkte, 1. Fühlerglied und das 2. höchstens am Grunde dunkel; Rest der Fühler hell.
Thorax: Halbdecken weiß oder weißlichgrau mit braunen Punkten, Cuneus ohne Punkte. Schenkel hell mit dunklen Punkten.
Abdomen: weißlich oder weißlichgrau, lang oval.
Die Art ist in Mitteleuropa unverkennbar. Im Süden Europas weitere ähnliche Vertreter der Gattung.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Compsidolon salicellum zeigt eine temperate Verbreitung in Europa. Nach Norden reicht das Areal bis in die Mitte der Britischen Inseln und ins südliche Skandinavien. Nach Süden bis an die Alpen und nach Südosteuropa sowie im Osten bis ins Baltikum. In Deutschland überall verbreitet.
Vorkommen in Sachsen
Die Art ist in Sachsen zerstreut verbreitet. Funde gibt es bis in die Kammregion des oberen Westerzgebirges.
Lebensweise
Compsidolon salicellum lebt auf Haselnuss (Corylus avellana). Nach der Eiüberwinterung erscheinen die Larven im Frühsommer. Erwachsene Tiere sind von Juli bis September zu beobachten. Die Art ernährt sich zoophytophag.
Lebensräume
Besiedelt werden typische Standorte der Haselnuss, wie Gebüsche, Hecken, Waldränder oder auch Einzelbüsche in Offenlandbereichen.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und ungefährdet.
Literatur
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- Brändle, M., C. Rieger 1999: Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239–258.
- Büttner, K. & Wetzel, C. 1964: Die Heteropterenfauna Westsachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 2: 69–100.
- Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
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- Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
- Niedringhaus, R. & M. Stöckmann & E. Wachmann 2020: Die Wanzen Deutschlands – Bestimmungsschlüssel für alle Familien und Gattungen – WaBV, Scheeßel.
- Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2004: Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). – Die Tierwelt Deutschlands 75.
- Wagner, E. 1952: Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 41.
- Wagner, E. 1975: Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 3 – Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 40: i–ii, 1–483.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 07.05.2025
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Compsidolon salicellum, Borstendorf, Röthenbacher Wald, Wasserweg zwischen Vogels Brettmühle und Floßmühle (Deutschland, Sachsen, Erzgebirgskreis), 11.08.2008
(© Michael Münch)
Compsidolon salicellum, Borstendorf, Röthenbacher Wald, Wasserweg zwischen Vogels Brettmühle und Floßmühle (Deutschland, Sachsen, Erzgebirgskreis), 11.08.2008 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
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