Psallus haematodes (Gmelin, 1790)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 3,0–3,8 mm.

Kopf: weiß oder rosarot, Fühler weiß, nur. 1.Fühlerglied mit dunkler Zeichnung.

Thorax: Halsschild, Schildchen und Halbdecken entweder weiß mit unregelmäßig verteilten rötlichen Punkten oder komplett rosarot. Halbdecken mit bräunlichen wolkenartigen Flecken, deren Adern hell. Schenkel weiß mit Reihen schwarzer Punkte. Schienen mit dunklen Punkten, aus denen dunkle Dornen entspringen.

Abdomen: ländlich oval, in Farbe des restlichen Tieres.

Ähnliche Arten: andere Psallus-Arten anders gefärbt. Compsidolon salicellum mit dunklen Schenkeln und braunen Punktgruben.  Für eine sichere Bestimmung der Psallus-Arten ist ein Vesica-Präparat von einem männlichen Tier oft unabdingbar.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Nomenklatur

Psallus roseus (Fabricius, 1777)
Psallus alni (Fabricius, 1777)

Merkmale

Verbreitung

Das Areal von Psallus haematodes umfasst Europa mit Ausnahme des südlichen Mittelmeergebietes und erstreckt sich nach Osten bis Sibirien und in die Kaspische Region. Die Art wurde nach Nordamerika eingeführt.

Vorkommen in Sachsen

Psallus haematodes ist in ganz Sachsen zerstreut verbreitet und in geeigneten Lebensräumen bei gezielter Nachsuche zu finden.

Lebensweise

Die Art überwintert im Eistadium. Erwachsene Tiere treten aber erst sehr spät im Jahr ab etwa Mitte Juli bis Anfang September auf, wobei die meisten Tiere im Hochsommer gefunden werden. Über die Ernährung der Art sind keine sicheren Aussagen zu treffen - sie ernährt sich vermutlich zoophytophag.

Lebensräume

Die Art ist an breitblättrige strauchförmige Weiden gebunden. So findet sich die Art vor allem an Grauweide (Salix cinerea), Salweide (Salix caprea), Ohrweide (Salix aurita) und Kriech-Weide (Salix repens) in den entsprechenden Biotopen, wie Grauweidengebüschen in Bachauen und an Teichrändern, Weidengebüschen im Feucht- und Moorwiesen oder Weidenaufwuchs an mäßig trockenen Standorten.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Büttner, K. & Wetzel, C. 1964: Die Heteropterenfauna Westsachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 2: 69–100.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Lange, C. 1903: Fünfter Beitrag zur Insektenfauna des oberen Erzgebirges. – Bericht Annaberg–Buchholzer Verein für Naturkunde 11.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2004: Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). – Die Tierwelt Deutschlands 75.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1952: Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 41.
  • Wagner, E. 1975: Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 3 – Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 40: i–ii, 1–483.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 10.05.2025

Psallus haematodes, Georgenfeld, Saum und Steinrücken südöstlich Lugstein (Deutschland, Sachsen, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge), 21.07.2010
(© Michael Münch)


Weibchen (links) und Männchen (Mitte u. rechts), Rauschwitz b. Elstra, 31.07.2021
(© Andreas Ihl)
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