Psallus wagneri Ossiannilsson, 1953

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 3,0–4,1 mm.

Kopf: schwarz, Fühler hell.

Thorax: Halsschild und Schildchen schwarz. Halbdecken beim Männchen schwarz, bei unreifen Tieren oder Weibchen heller gefärbt. Schenkel schwarz, mit heller Spitze, bei unreifen Tieren noch rötlich oder rotbräunlich. Schienen hell mit großen schwarzen Punkten aus denen Dornen entspringen.

Abdomen: schwarz, länglich-oval.

Für eine sichere Unterscheidung dieser Art von den anderen Arten aus der Untergattung Hylopsallus (helle Fühler, dunkle unpunktierte Schenkel) der Gattung Psallus ist ein Vesica-Präparat von einem männlichen Tier unabdingbar.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Das Areal umfasst weite Teile Europas. Die Art fehlt hierbei im westlichen Mittelmeerraum und in Nordosteuropa. In Deutschland zerstreut verbreitet.

Vorkommen in Sachsen

Psallus wagneri ist im Vorkommensgebiet der Eichenarten weit verbreitet, aber bisher nur selten nachgewiesen. Insgesamt ist Psallus wagneri deutlich seltener als die Schwesterart Psallus perrisi. Entsprechend der Eichenvorkommen fehlt die Art in den mittleren und oberen Gebirgslagen.

Lebensweise

Die Art überwintert im Eistadium. Die Larven schlüpfen mit dem Beginn der Blüte der Eichen. Offensichtlich ernähren sich die Tiere, wie auch die mit ihnen oft zusammen vorkommenden beiden Schwesterarten Psallus perrisi und Psallus variabilis im frühen Stadium phytophag auf Eiche. Ältere Larvenstadien und die im Mai und Juni auftretenden erwachsenen Tiere wechseln dann zu tierischer Kost und besaugen Blattläuse und andere kleine Insekten. Dann besteht auch keine zwingende Bindung an Eichen mehr, so dass die erwachsenen Tiere dann auch auf reich mit Nahrungstieren besetzten anderen Laubbäumen oder Weißdorn-Büschen (Crataegus spec.) zu finden sind.

Lebensräume

Die Art ist an Eichen (vor allem Quercus robur, Quercus petraea) gebunden und besiedelt blühende Bäume, die mehr oder weniger stark mit Blattläusen besetzt sind.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen selten und ungefährdet.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Aukema, B. 1981: A survey of the dutch species of the subgenus Hylopsallus of Psallus (Hemiptera, Miridae) – Tijdschrift voor Entomologie 124: 1–25.
  • Münch, D. & M. Münch 2008: Nachweise neuer und selten nachgewiesener Ufer–, Blumen– und Weichwanzenarten in Sachsen (Heteroptera: Saldidae, Anthocoridae, Miridae) – Sächsische Entomologische Zeitung Leipzig 3: 89–97.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2004: Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). – Die Tierwelt Deutschlands 75.
  • Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 55.
  • Wagner, E. 1975: Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 3 – Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 40: i–ii, 1–483.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 08.05.2025

Männchen von Psallus wagneri von Zerreiche (Quercus cerris). Radebeul-Altlindenau im Juni 2022.
(© Michael Münch)


Vesica von Psallus wagneri (Bertsdorf-Hörnitz, 25. Mai 2018)
(© Andreas Ihl)


Vesica (Breitenau, 15.06.2021)
(© Andreas Ihl)
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