Diagnose
Körperlänge: 3,8–4,1 mm.
Kopf: schwarz, Fühler hell.
Thorax: Halsschild und Schildchen schwarz. Halbdecken beim Männchen hell bis später dunkelbraun, bei unreifen Tieren oder Weibchen heller gefärbt. Schenkel schwarz, mit heller Spitze, bei unreifen Tieren noch rötlich oder rotbräunlich. Schienen hell mit großen schwarzen Punkten aus denen Dornen entspringen.
Abdomen: schwarz, länglich-oval.
Für eine sichere Unterscheidung dieser Art von den anderen Arten aus der Untergattung Hylopsallus (helle Fühler, dunkle unpunktierte Schenkel) der Gattung Psallus ist ein Vesica-Präparat von einem männlichen Tier unabdingbar.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Das Areal von Psallus variabilis umfasst ganz Europa und reicht bis in die Kaukasusregion. In ganz Deutschland verbreitet und häufig.
Vorkommen in Sachsen
Psallus variabilis ist im Vorkommensgebiet der Eichenarten weit verbreitet und häufig. Er fehlt in den mittleren und oberen Gebirgslagen entsprechend.
Lebensweise
Die Art überwintert im Eistadium. Die Larven schlüpfen mit dem Beginn der Blüte der Eichen. Offensichtlich ernähren sich die Tiere, wie auch die mit ihnen oft zusammen vorkommenden beiden Schwesterarten Psallus perrisi und Psallus wagneri im frühen Stadium phytophag auf Eiche. Ältere Larvenstadien und die im Mai und Juni auftretenden erwachsenen Tiere wechseln dann zu tierischer Kost und besaugen Blattläuse und andere kleine Insekten. Dann besteht auch keine zwingende Bindung an Eichen mehr, so dass die erwachsenen Tiere dann auch auf reich mit Nahrungstieren besetzten anderen Laubbäumen oder Weißdorn-Büschen (Crataegus spec.) zu finden sind.
Lebensräume
Die Art ist an Eichen (vor allem Quercus robur, Quercus petraea) gebunden und besiedelt blühende Bäume, die mehr oder weniger stark mit Blattläusen besetzt sind. Als teilweise räuberisch lebende Art kann sie auch auf anderen Bäumen angetroffen werden, sofern diese ein reiches Nahrungsangebot bieten.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.
Literatur
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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 08.05.2025
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Psallus variabilis. Tharandter Wald, Grillenburg, Umgebung Schwarze Pfütze (Deutschland, Sachsen, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge), Mitte Juni 2015.
(© Michael Münch)
Psallus variabilis. Tharandter Wald, Grillenburg, Umgebung Schwarze Pfütze (Deutschland, Sachsen, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge), Mitte Juni 2015. (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
Psallus variabilis, saugt an totem Psallus cf. variabilis, Zschopauhänge südöstlich Braunsdorf (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 02.06.2009
(© Michael Münch)
Psallus variabilis, saugt an totem Psallus cf. variabilis, Zschopauhänge südöstlich Braunsdorf (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 02.06.2009 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
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