Psallus montanus Josifov, 1973

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 4,5–5,5 mm.

Kopf: schwarz, Fühler komplett schwarz.

Thorax: Halsschild und Schildchen komplett schwarz. Halbdecken beim Männchen komplett schwarz. Beim Weibchen oft mit ausgedehnter dunkelroter Zeichnung. Keilförmiger Hinterer Teil des verhärteten Teils der Halbdecken (= Cuneus) vorn aufgehellt. Schenkel dunkel, Schienen zum Teil aufgehellt.

Abdomen: schwarz, länglich-oval.

Ähnliche Arten: Psallus aethiops mit komplett schwarzem Cuneus. Psallus ambiguus mit hellem 3. und 4. Fühlerglied. Für eine sichere Bestimmung der Psallus-Arten und hier speziell zur Abgrenzung von Psallus betuleti ist ein Vesica-Präparat von einem männlichen Tier notwendig.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Nomenklatur

Psallus betuleti ssp. montanus Josifov, 1973

Merkmale

Psallus montanus wurde erst 1973 als Unterart zu Psallus betuleti beschrieben. Rieger & Rabitsch (2006) erkannten den Artstatus. Von Psallus betuleti sind männliche Tiere nur mittels Genitaluntersuchung unterscheidbar. Im Falle weiblicher Tiere können Tiere mit roten Farbtönen eindeutig zu Psallus montanus zugeordnet werden, im Falle komplett schwarz gefärbter weiblicher Tiere ist eine Unterscheidung gegen Psallus betuleti nicht möglich.

Verbreitung

Aufgrund der noch jungen Abgrenzung von Psallus betuleti ist die Verbreitung von Psallus montanus noch nicht vollständig geklärt. Bis jetzt ist die Art aus Europa nachgewiesen und erreicht die Kaukasusregion. Die Art ist im Osten Nordamerikas seit mehr als 50 Jahren eingeführt.

Vorkommen in Sachsen

Alle bisher überprüften historischen Nachweise die als Psallus betuleti gemeldet wurden, erwiesen sich bei Überprüfung als zu Psallus montanus gehörig. Psallus montanusist in Sachsen durchaus selten aber deutlich häufiger als die Schwesterart Psallus betuleti. Die bisher überprüften Altfunde und aktuelle Funde konzentrieren sich auf das Flach- und Hügelland.

Lebensweise

Die Art lebt räuberisch auf Birken (Betula spec.). Nach der Überwinterung im Eistadium erscheinen die ersten erwachsenen Tiere Mitte Mai. Die spätesten Funde erwachsener Tiere liegen in der zweiten Junihälfte.

Lebensräume

Die Art bewohnt fertile Birken, wobei sowohl Einzelbäume als auch Bäume an Waldrändern oder Hecken besiedelt werden.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen selten und ungefährdet.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Münch, D. & M. Münch 2007: Neue und ehemals selten nachgewiesene Wanzenarten (Heteroptera) in Sachsen – Sächsische Entomologische Zeitung Leipzig 2: 13–36.
  • Rieger, Christian & Rabitsch, Wolfgang 2006: Taxonomy and Distribution of Psallus betuleti (Fallén) and Psallus montanus Josifov stat. nov. (Heteroptera, Miridae) – Tijdschrift voor Entomologie 149: 161–166.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2004: Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). – Die Tierwelt Deutschlands 75.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 09.05.2025

Weibchen von Psallus montanus, Muldental südlich von Thierbach (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 01.06.2009
(© Michael Münch)


Weibchen von Psallus montanus, Muldental südlich von Thierbach (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 01.06.2009
(© Michael Münch)
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