Campylosteira verna (Fallen, 1826)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 1,6–2,3 mm.

Kopf: mit auffälligen Fühlerhöckern, Wangenplatten von vorn offen, Rüsselansatz von vorn damit sichtbar. Fühlerglied 3 sehr viel länger als die restlichen.

Thorax: Vorderrand des Halsschildes ohne Halsschildblase - Kopf daher frei sichtbar. Halsschild an den Seiten und vorn mit blattartigem Rand mit seitlich 2, vorn 1 Maschenreihe, Flügeldecken im Randfeld schmalmaschig, ansonsten relativ grobmaschig.

Abdomen: breit-oval.

Ähnliche Arten: Acalypta-Arten mit kleiner, den Kopf halb überdeckender Halsschildblase. .

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Campylosteira verna zeigt in Europa eine temperate Verbreitung und fehlt so im Süden der Mittelmeerländer. Auch in Finnland und im Baltikum fehlend. Nach Osten bis in die Ukraine und ins südliche Russland verbreitet. Innerhalb Deutschland nur sehr zerstreut nachgewiesen. In Nordwestdeutschland fehlt sie vollständig.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist aufgrund ihrer Kleinheit und versteckten Lebensweise sicher unterkartiert. Historische Fund sind aus Nordwestsachsen bekannt. Von dort aus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis ins Erzgebirgsvorland und in die Oberlausitz belegt. Aktuelle Funde sind fast Ausschließlich östlich der Elbe erfolgt.

Lebensweise

Die Überwinterung der Art erfolgt im Erwachsenenstadium. Die Tiere erscheinen sehr früh aus dem Überwinterungsquartier (lat. ver = Frühling). Nach Kopula und Eiablage im April und Mai treten die ersten erwachsenen Tiere der neuen Generation ab Juli auf. Es wird eine Generation pro Jahr durchlaufen. Die Art lebt ausschließlich am Boden in der Streu und in Moos, so dass sie oft in Bodenfallen oder Gesiebe gefunden wird. Eine Bindung an bestimmte Nahrungspflanzen ist nicht belegt. Moose und Flechten werden hier aufgrund der Standortbeschaffenheit der Fundorte oft genannt.

Lebensräume

Die Art lebt an trocken-warmen bis mäßig feuchten Offenlandstandorten mit nicht zu hohem Deckungsgrad in der Streu und in Moos.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen selten und muss als stark gefährdet angesehen werden.

Literatur

  • Arnold, K. 2003: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) – 1. Beitrag – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3–17.
  • Arnold, K. 2005: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) – 2. Beitrag – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 25: 79–89.
  • Arnold, K. 2008: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) – 4. Beitrag – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 26: 149–159.
  • Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Lange, C. 1898: Ergebnisse entomologischer Beobachtungen aus der Umgebung Annabergs – Bericht Annaberg–Buchholzer Verein für Naturkunde 10.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Niedringhaus, R. & M. Stöckmann & E. Wachmann 2020: Die Wanzen Deutschlands – Bestimmungsschlüssel für alle Familien und Gattungen – WaBV, Scheeßel.
  • Péricart, J. 1983: Hémiptères Tingidae euro–méditerranéens – Faune de France 69: 1–618.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) – Die Tierwelt Deutschlands 77.
  • Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 25.04.2025
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