Körperlänge: 3,0–4,7 mm.
Kopf: mit fünf spitzen nach vorn gerichteten Dornen.
Thorax: breiter blattartiger Halsschildsaum mit einer Maschenreihe reicht nach vorn bis auf Höhe der Kopfspitze. Seitenkiele des Halsschildes muschelartig gewölbt, eine Blase bildend. Die Gitterfelder der Halsblase nur leicht gebräunt, dadurch transparent .
Abdomen: Queradern und Randfelder der Flügeldecken hell, nicht schwarz gefleckt. Stets langflügelig.
Ähnliche Arten:
Galeatus maculatus mit abgedunkelten Bereichen in den Gitterfenstern auf den Deckflügeln.
Galeatus affinis mit stark gebräunter Blase auf Halsschild.
Syn.: Galeatus angusticollis Reuter, 1875
Alte Angaben zu dieser Art sind problematisch. Sie wurde nicht von Galeatus affinis abgegrenzt.
Merkmale
Verbreitung
Die Verbreitung reicht von vom südöstlichen Mitteleuropa und Südskandinavien über das Baltikum bis Ostsibirien, China und Japan. Die Art kommt auch in Nordamerika vor. Sie zeigt eine subkontinentale bis kontinentale Tendenz.
Vorkommen in Sachsen
Es existieren historische Meldungen zu dieser Art (Michalk 1938), die auch in der jüngeren Literatur (Arnold 1999, 2009) wiederholt werden. Pericart (2003) rechnet die sächsischen Funde kommentarlos zur Schwesterart AS_Galeathusaffinis, zu der auch alle bisher überprüften Belegexemplare gehören. Da einige historische Belege durch Kriegseinwirkungen zerstört wurden (Sammlung Michalk) ist eine endgültige Klärung über das frühere Vorkommen nicht möglich.
Lebensweise
Erwachsene Tiere von Galeatus spinifrons überwintern. Ältere Larven sind im Frühsommer zu finden. Diese saugen auf der Unterseite von Asternblättern. Durch die Saugtätigkeit entstehen einerseits helle punktartige Einstichmuster, die die Anwesenheit der Art verraten. Dabei rollen sich die Blätter zum Teil ein. Larven sitzen dann in den eingerollten Blättern. Die ersten erwachsenen Tiere der neuen Generation werden im Juli beobachtet und paaren sich im Sommer. Später sucht man die Tiere vergeblich an Ihren Wirtspflanzen.
Lebensräume
Die Art lebt in Mitteleuropa ausschließlich an Bergastern (Aster amellus) und ist damit an Kalkhalbtrockenrasen gebunden. Angaben von Feldbeifuß (Artemisia campestris) betreffen in der Regel die Schwesterart Galeatus affinis. Die eigentliche Futterpflanze und auch der Lebensraumtyp kommt in Sachsen nicht vor.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen nicht sicher nachgewiesen.
Literatur
- Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115.
- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145.
- Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68.
- Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18.
- Péricart, J. 1983: Hémiptères Tingidae euro-méditerranéens - Faune de France 69: 1-618.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) - Die Tierwelt Deutschlands 77.
- Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 23.02.2025