Diagnose
Körperlänge: 2,4–3,6 mm.
Kopf: mit fünf spitzen nach vorn gerichteten Dornen.
Thorax: breiter blattartiger Halsschildsaum mit einer Maschenreihe reicht nach vorn bis auf Höhe der Kopfspitze, dieser schwarz gefleckt. Seitenkiele des Halsschildes muschelartig gewölbt, eine Blase bildend. Halsblase bis zur Spitze des Kopfes reichend.
Abdomen: Queradern und Randfelder der Flügeldecken schwarz gefleckt..
Ähnliche Arten: andere Galeatus-Arten ohne abgedunkelte Gitterfenster auf den Deckflügeln. Dictyla rotundata ebenfalls blasig aufgetrieben, Gitterfenster viel kleiner..
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Das Areal von Galeatus maculatus zeigt eine eher subatlantische Verbreitung. Vom Osten der Iberischen Halbinsel über Westeuropa (ohne Britische Inseln) bis nach Russland und von Nordafrika bis in nördliche Mitteleuropa ist die Art anzutreffen, wobei die Fundortdichte in Richtung Südosten abnimmt. In Deutschland auch im Nordwesten flächiger vorhanden und häufiger als im Südosten.
Vorkommen in Sachsen
Die Art kommt in den Sandbereichen entlang der Elbe zerstreut vor. Einzelne Funde sind auch aus der Lausitzer Heidelandschaft bekannt, sonst sehr selten. Möglicherweise wird die Art aber auch oft übersehen, obwohl das Schadensmuster auf den Wirtspflanzengrundblattrosetten markant ist.
Lebensweise
Galeatus maculatus durchläuft zwei Generationen im Jahr, wobei die erwachsenen Tiere der Herbstgeneration überwintern. Bereits im April oder bei warmem Wetter auch früher finden Paarung und Eiablage statt. Die Larven saugen auf der Unterseite der Grundblattrosette von Habichtskräutern aus der Untergattung Pilosella. Durch die Saugtätigkeit entstehen helle punktartige Einstichmuster, die die Anwesenheit der Art verraten. Die ersten erwachsenen Tiere der neuen Generation werden bei uns ab Mitte Juni beobachtet und paaren sich im Sommer. Die erwachsenen Tiere der Herbstgeneration erscheinen im Oktober. An sehr warmen Tagen sitzen einzelne Tiere auch an Stängeln und Blüten der Wirtspflanzen. Die meiste Zeit verbringen die Tiere aber auf dem Boden, wo sie aufgrund ihrer trägen langsamen Bewegung auf sandigem Untergrund kaum zu erkennen sind. Man suche hier nach sich bewegenden Sandkörnern!
Lebensräume
Die Art besiedelt trockene magere, oft sandige Standorte mit Habichtskrautarten aus der Verwandtschaft des Kleinen Habichtskrautes (Pilosella officinarum Syn. Hieracium pilosella).
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen selten und muss als stark gefährdet angesehen werden.
Literatur
- Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115.
- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145.
- Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156.
- Jordan, K. H. C. 1953: Neue Funde und Beobachtungen zur Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. - Natura lusatica 1: 2-17.
- Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68.
- Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18.
- Péricart, J. 1983: Hémiptères Tingidae euro-méditerranéens - Faune de France 69: 1-618.
- Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) - Die Tierwelt Deutschlands 77.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. - Die Tierwelt Deutschlands 82.
- Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 22.02.2025
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Galeatus maculatus, Dresden-Heller, Nord-Teil, Magerrasen südöstlich Sandgrube (Deutschland, Sachsen, Stadt Dresden), 24.06.2010
(© Michael Münch)
Galeatus maculatus, Dresden-Heller, Nord-Teil, Magerrasen südöstlich Sandgrube (Deutschland, Sachsen, Stadt Dresden), 24.06.2010 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
Galeatus maculatus, Dresden-Heller, Nord-Teil, Magerrasen südöstlich Sandgrube (Deutschland, Sachsen, Stadt Dresden), 24.06.2010
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Galeatus maculatus, Dresden-Heller, Nord-Teil, Magerrasen südöstlich Sandgrube (Deutschland, Sachsen, Stadt Dresden), 24.06.2010 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
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