Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

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Merkmale

Tingis crispata weist eine längliche Körperform auf und ist dicht mit gebogenen langen Haaren besetzt. Im Randbereich des Halsschildes sind zwei Maschenreihen vorhanden. Mit 2,7 bis 3,3 mm Körperlänge ist sie innerhalb der Gattung Tingis einer der kleinsten Vertreter.

Verbreitung

Die Art kommt von Europa über Zentralasien bis nach Sibirien, Japan und China vor. In Europa fehlt die Art in West- und Südeuropa (mit Ausnahme von Südosteuropa) weitestgehend und wird nach Norden deutlich seltener.

Vorkommen in Sachsen

In Sachsen wurde die Art erst spät nachgewiesen (Jordan 1973) und galt als Seltenheit. In den letzten jahren wude die Art im Flach- und wärmebegünstigten Hügelland des öfteren nachgewiesen. Es ist anzunehmen, dass die Art derzeit eine aktive Ausbreitung erlebt. Sie ist wahrscheinlich ein Profiteur von Klimaveränderungen.

Lebensweise

Die Art überwintert in der Streu unter den Wirtspflanzen und legt dann über einen langen Zeitraum bis in den August hinein Eier, so dass über einen langen Zeitraum Larven angetroffen werden können. Neben den erwachsenen Tieren der neuen Generation sind im August noch Adulte der Vorjahresgeneration anzutreffen. Die Art zieht sich relativ früh im September bereits in ihr Winterquartier zurück.

Lebensräume

Tingis cripata lebt an Gemeinem Beifuß (Artemisia vulgaris). Sie scheint recht wärmeliebend zu sein, weshalb ihre Verbreitung viel kleiner ist, als dies durch das Vorkommen der allgemein verbreiteten und sehr häufigen Wirtspflanze möglich wäre.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen (noch) selten - sie breitet sich aber stetig aus. Eine Gefährdung liegt nicht vor.

Literatur

• Arndt, Erik & Bernhard, Detlef & Jesche, Claudia & Kupillas, Sven (2007): Species diversity and tree association of Heteroptera (Insecta) in the canopy of a Quercus-Fraxinus-Tilia floodplain forest. In: Unterseher, M., Morawetz, W., Klotz, S. and Arndt, E
• Arnold, Kurt (2003): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) - 1. Beitrag - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3-17
• Arnold, Kurt (2005): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) - 2. Beitrag - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 25: 79-89
• Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
• Brändle, Martin & Rieger, Christian (1999): Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239-258
• Jordan, K. H. C. (1973): Ergänzungen zur "Heteropterenfauna Sachsens" (1963) (Hemiptera, Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 4 (17): 151-155
• Péricart, Jean (1983): Hémiptères Tingidae euro-méditerranéens - Faune de France 69: 1-618
• Ressler, Helmut (1968): Zur Faunistik des Elbufers bei Zadel (Kreis Meißen) - Entomologische Nachrichten Dresden 12: 85-89
• Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2006): Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) - Die Tierwelt Deutschlands 77
• Wagner, Eduard (1967): Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 55