Tingis pilosa Hummel, 1825

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Wie die meisten anderen Vertreter der Gitterwanzen (Tingidae) ist die Art recht eng an einzelne Pflanzenarten gebunden und ist bei uns fast ausschließlich auf Hohlzahn anzutreffen.

Merkmale

Von anderen Vertretern der Gattung ist die Art durch den schmalen seitlichen Saum des Halsschildes mit langen charakteristisch ausgeformten Haaren zu unterscheiden.

Verbreitung

Die Art ist von Europa bis in den Fernen Osten und nach China verbreitet - fehlt dabei aber im nördlichen Europa.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist im Muldehügelland recht häufig und wird sowohl nach Westen als auch ins Bergland hin seltener.

Lebensweise

Die Art lebt in Sachsen an Hohlzahn-Arten (Galeopsis speciosa, G. bifida, G.pubescens und seltener G.tetrahit) und bevorzugt halbschattige bis sonnige Standorte in Schlagfluren und an Waldsäumen. Die Imagines überwintern und können ab Mai in den obersten Bereichen der austreibenden Hohlzahn-Pflanzen gefunden werden. Die von Juni bis August anzutrffenden larven bevorzugen die gleichen Pflanzenteile. Erwachsene Tiere werden wieder ab August gefunden.

Lebensräume

Als bevorzugter Lebensraum werden Waldsäume, Schlagfluren, lichte Wälder und seltener feuchte Bereiche (mit Galeopsis speciosa) besiedelt.

Bestandssituation

Die Art ist wahrscheinlich früher oft übersehen worden. Sie ist aufgrund von Futterpflanzen- und Habitatansprüchen her ungefährdet.

Literatur

  • Arnold, Kurt (2005): Kommentiertes vorläufiges Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) im Freistaat Sachsen [HET] - Ergänzungsbeitrag (V) - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen 72: 3-5
  • Arnold, Kurt (2009): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Jordan, K. H. C. (1940): Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156
  • Jordan, K. H. C. (1958): 2. Nachtrag zur Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. - Natura lusatica 4: 14-19
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Péricart, Jean (1983): Hémiptères Tingidae euro-méditerranéens - Faune de France 69: 1-618
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2006): Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) - Die Tierwelt Deutschlands 77
  • Wagner, Eduard (1967): Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 55
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 03.05.2013

Tingis pilosa, Gleisberg, Schlehenhecken und Wiesen am Waldweg, 400m östlich Haltepunkt (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 22.05.2008
(© Michael Münch)


Tingis pilosa, Braunsdorf, Zschopauaue südlich Harrasfels (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 27.07.2008
(© Michael Münch)
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