Chartoscirta elegantula (Fallen, 1807)
Merkmale
Chartoscirta elegantula besitzt im Gegensatz Chartoscirta cincta lange aufrechte schwarze Haare auf den Flügeldecken. Von der ebenfalls deutlich behaarten Chartoscirta cocksii unterscheidet sie sich durch die nicht verdickten 3. und 4. Fühlerglieder, die in etwa gleich dick wie das 2.Fühlerglied ausgebildet sind. Die Färbung des 4. Fühlergliedes ist variabel - jedoch ist das zweite Fühlerglied im gegensatz zu Chartoscirta cocksii schwarz. Die nach vorn stark konvergierenden Seiten des glatten Halsschildes sind im vorderen Teil leicht eingebuchtet.
Verbreitung
Das Areal der Art erstreckt sich von Nord- und Mitteleuropa bis in den nördlichen Mittelmeerraum, nach Japan, den Nahen Osten und Indien.
Vorkommen in Sachsen
Die Art wird in Sachsen selten bis mäßig häufig nachgewiesen. Möglicherweise entsteht hier jedoch ein falscher Eindruck, da die Biotope der Art ein stärkeres Interesse der Naturschutzbehörden auf sich ziehen, als die Lebensräume der vielleicht häufigeren Chartoscirta cincta und mehr Untersuchungen, z.B. mit Bodenfallen, stattfinden.
Lebensweise
Wie die anderen Ufer- und Springwanzen lebt Chartoscirta elegantula als Lauerräuber am Boden beziehungsweise in Torfmoospolstern. Die erwachsenen Tiere überwintern oft fernab ihrer Sommerlebensräume in trockenem Material am Boden in Moos oder trockener Laubstreu. Tiere der neuen Generation sind ab Juli anzutreffen. Es werden aber bis weit in den herbst Larven gefunden.
Lebensräume
Chartoscirta cincta wird in Sachsen einseits in Hochmooren (Erzgebirge) und andererseits an stark verlandenden Teichen mit ausgeprägtem Schilf- und Verlandungsgürtel (Oberlausitzer heide- und Teichlandschaft) gefunden. Es sollen aber auch seegenreiche Feuchtwiesen als Biotope in Frage kommen.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen mäßig häufig. Aufgrund einer schwachen Gefährdung gehört sie auf die Vorwarnliste gefährdeter Arten.
Literatur
- Arnold, Kurt (2003): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) - 1. Beitrag - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3-17
- Arnold, Kurt (2005): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) - 2. Beitrag - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 25: 79-89
- Arnold, Kurt (2009): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115
- Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
- Büttner, Kurt & Wetzel, Curt (1964): Die Heteropterenfauna Westsachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 (2): 69-100
- Jordan, K. H. C. (1940): Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156
- Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
- Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18
- Péricart, Jean (1987): Hémiptères Saldidae et Leptopodidae d'Europe Occidentale et du Maghreb - Faune de France 77: 1-238
- Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2006): Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) - Die Tierwelt Deutschlands 77
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 25.08.2015