Merkmale
Die Unterscheidung der beiden langestreckten, schwarz-braun gefärbten Hydrometra-Arten ist mit zwei verschiedenen Merkmalen möglich: Zum einen kann die Lage des Augenpaares am langgestreckten Kopf betrachtet werden: Ist der Abschnitt vor den Augen weniger als doppelt so lang, wie der Abschnitt zwischen Augen und Halsring, so handelt es sich um Hydrometra gracilenta. Ist der Kopfteil vor dem Auge deutlich länger, so dass der vordere Abschnitt etwa doppelt so lang wie der Abschnitt hinter den Augen ist, so handelt es sich um die häufigere Hydrometra stagnorum. Eine alternative Unterscheidung bieten bei männlichen Tieren kleine Zähnchen, die an den vorletzten Hinterleibssegmenten unten sitzen: Hydrometra gracilenta besitzt ein solches Paar von Zähnchen nur am 6. Hinterleibssegment, bei Hydrometra stagnorum gibt es solche Pärchen von Zähnen am 6. und am 7. Hinteleibssegment. Auch in der Körpergröße her unterscheiden sich beide Arten: Hydrometra stagnorum ist mit 9 bis 12 mm etwas größer, die seltenere Hydrometra gracilenta ist nur etwa 7,5 bis 9 mm lang.
Verbreitung
Der Teichläufer ist in ganz Europa, Nordafrika und über den nahen Osten bis nach Mittelasien verbreitet.
Vorkommen in Sachsen
Der Teichläufer Hydrometra stagnorum ist vom Flachland bis ins untere Bergland Sachsens weit verbreitet und häufig anzutreffen.
Lebensweise
Die erwachsenen Tiere überwintern außerhalb des Gewässers unter Laub, Pflanzenpolstern oder in Spalten am Boden, manchmal auch weit entfernt vom eigentlichen Gewässer. Bereits im zeitigen Frühjahr sind die Tiere aktiv und am Gewässerrand zu beobachten. Die neue Generation durchläuft im späten Frühjahr und Sommer die Larvenentwicklung, so dass erwachsene Tiere der neuen Generation ab Juni beobachtet werden können. In günstigen Lagen entwickelt sich eine zweite Generation die im Herbst erwachsen wird.
Lebensräume
Die Art bewohnt die Randbereiche verschiedener stehender und stehende Bereiche langsam fliessender Gewässer, wobei eine ausgeprägte Schwimmblattvegetation gern angenommen wird.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.
Literatur
- Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
- Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
- Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
- Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig Leipzig 63/6
- Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2006): Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) - Die Tierwelt Deutschlands 77
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 15.08.2012