Gefleckter Uferläufer (Hebrus pusillus (Fallen, 1807))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Von allen anderen auf der Wasseroberfläche lebenden Wasserwanzen unterscheiden sich die Vertreter der Familie der Hebridae durch ihre fünf- statt viergliedrigen Fühler. Hebrus pusillus tritt meist meist vollgeflügelt (makropter) auf und ist durch ein langes 1. Fühlerglied gekennzeichnet, welches fast doppelt so lang ist, wie das zweite Fühlerglied. Bei Hebrus ruficeps findet man fast nur microptere Tiere, bei denen die Flügeldecken fast komplett verkürzt sind und deren erstes und zweites Fühlerglied fast gleich lang ist. Mit 1,6 bis 2,1 mm Körpergröße zählt die Art zu den kleinsten heimischen Wanzenarten. Sehr ähnlich von Größe und Erscheinungsbild sind die oft im selben Lebensraum anzutreffenden Vertreter der Gattung der Zwergwasserläufer (Microvelia), die aber viergliedrige Fühler besitzen.

Verbreitung

Mit Ausnahme des hohen Nordens ist Hebrus pusillus in ganz Europa, im Mittelmeergebiet, dem Nahen Osten bis Mittelasien verbreitet.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist in Sachsen zerstreut verbreitet, scheint jedoch im Gebirge zu fehlen. Aufgrund ihrer geringen Größe wird die Art wahrscheinlich häufig übersehen.

Lebensweise

Die Art lebt größtenteils in Moospolstern aber auch auf der Wasseroberfläche an Gewässerrändern, wo sie kleineren Tieren nachstellt. Die Art überwintert als erwachsenes Tier. Nach Kopula und Eiablage im Frühjahr erfolgt die Larvenentwicklung im Laufe des Sommers. Die ersten erwachsenen Tiere sind im August zu finden.

Lebensräume

Die Art lebt auf vegetationsreichen Gewässern im Uferbereich.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen selten. Aufgrund einer schwachen Gefährdung gehört sie auf die Vorwarnliste gefährdeter Arten.

Literatur

  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig Leipzig 63/6
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Vogel, Jürgen (1998): Wanzen (Heteroptera) in: Das Dubringer Moor - StUFA Bautzen und Naturforsch.Ges. der Oberlausitz: 59-60
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2006): Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) - Die Tierwelt Deutschlands 77
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 03.05.2013


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