Grundwanze (Aphelocheirus aestivalis (Fabricius, 1794))

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Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Die Grundwanze ist mit ihrem flachen Körper eine typische Fließgewässerart und aufgrund ihrer Gestalt sehr leicht kenntlich.

Merkmale

Verwechseln könnte man die Grundwanze mit der deutlich länglicheren und stets mit vollständigen Flügeln ausgestatteten Schwimmwanze, die hauptsächlich in stehenden, aber auch in langsam fließenden Gewässern vorkommt. Mit ihrem insgesamt fast kreisrunden Körperumriss und rudimentär ausgebildeten Flügeln ist die Grundwanze aber deutlich unterscheidbar. Vollgeflügelte Tiere sind extrem selten. Erwachsene Grundwanzen besitzen eine Länge von 8 bis 11 mm.

Verbreitung

Die Art ist in ganz Europa - mit Ausnahme des eigentlichen Mittelmeerraumes verbreitet. Nach Osten erstreckt sich die Verbreitung bis zum Kaspischen Meer.

Vorkommen in Sachsen

In Sachsen existieren aktuelle Nachweise aus der Elbe, wo die Art im gesamten Verlauf anzutreffen sein dürfte und aus dem Gewässersystem der Mulde im Bereich vom Flachland bis an die Grenze der Mittelgebirge heran.

Lebensweise

Die Grundwanze lebt in vegetationsarmen Fließgewässern mit sandigem oder kiesigem Untergrund. Dort ernährt sie sich von kleineren Lebewesen (Insekten, Krebse, Schnecken) räuberisch. Die Fortbewegung dürfte größtenteils laufend am Grund erfolgen, wo sich die Tiere auch gern im Substrat eingraben. Adulte Tiere und Larven werden das gesamte Jahr hin angetroffen. Die Entwicklung der Tiere dauert zwei Jahre, so dass erst im dritten Jahr die Fortpflanzung stattfindet.

Lebensräume

Fließgewässer - in Sachsen bisher nur in Flüssen nachgewiesen.

Bestandssituation

Die Art befindet sich in Wiederausbreitung. Der Bestand und das besiedelte Territorium haben in den letzten Jahren zugenommen.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen. – Mitteilungen Sächsischer Entomologen, Suppl. 8: 116–145.
  • Beilharz, M. 2001: Struktur des Makrozoobenthos der Oberelbe im Jahr 2000. – Diplomarbeit TU Dresden.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. – Isis Budissina 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens. – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Klausnitzer, U. & B. Klausnitzer 2012: Die Grundwanze, Aphelocheirus aestivalis (Fabricius, 1794), in der Oberlausitz (Heteroptera, Aphelocheiridae). – Berichte der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz (Görlitz) 20: 67–69.
  • Wachmann, E., A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1). – Die Tierwelt Deutschlands 77. – Goecke & Evers, Keltern.

    Autor(-en): Michael Münch, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 03.01.2023

    Grundwanze, 08.04.2007 Wechselburg, Zwickauer Mulde uh. Muldebrücke (Deutschland, Sachsen, Lkr. Mittelsachsen).
    (© Michael Münch)
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