Wasserskorpion (Nepa cinerea Linnaeus, 1758)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Synonym


Nepa rubra
Linnaeus, 1758

Merkmale

Mit 12 bis 23 mm Körperlänge ist der Wasserskorpion eine der größten sächsischen Wanzenarten. Mit seiner flachen aber breiten Gestalt und den beiden zu Fangbeinen umgebildeten Vorderbeinen, sowie dem dünnen Atemrohren am Hinterleibsende ist die Art unverkennbar. Mit ihrer grau-braunen Körperfarbe fällt die Art im Schlamm am Ufer von Gewässern kaum auf. Ihrer roter Rücken (vgl. Synonym N. rubra) fällt nur bei fliegenden Tieren auf.

Verbreitung

Der Wasserskorpion kommt in ganz Europa sowie bis nach Sibirien und Nordwestchina vor.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist im Flach und Hügelland weit verbreitet und in geeigneten Biotopnen häufig. Funde aus den Mittelgebirgen sind bisher nicht bekannt geworden.

Lebensweise

Sie lebt sowohl im Wasser, als auch ausserhalb in unmittelbarer Nähe zum Wasser. Mittels des Atemrohrs kann sie sehr lange halb im Schlamm vergraben, knapp unter der Wasseroberfläche sitzend, auf Beute warten. Dort ist sie sehr gut getarnt. Larven finden sich den Sommer über bis weit in Herbst hinein - erwachsene Tiere der neuen Gerneration erscheinen im Spätsommer und überwintern in den Gewässern.

Lebensräume

Die Art lebt an offenen schlammigen Ufern von mittel bis nährstoffreicheren, und damit oft auch recht vegetationsreichen Gewässern.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Achtziger, Roland & Tautenhahn, Susanne (2006): Wanzen- (Heteroptera) und Zikadenarten (Auchenorrhyncha) des Campus der TU Bergakademie Freiberg - Mitteilungen des Naturschutzinstitutes Freiberg Freiberg 2: 29-37
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Dietze, Hermann (1952): Aquatile Hemipteren und Coleopteren inmitten einer Großstadt - Beiträge zur Entomologie Berlin 2 (6): 634-636
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Klausnitzer, Bernhard & Kuckelkorn, Bernd & Kuckelkorn, Ulrike & Schüler, Heidrun (1981): Zur Entomofauna des Tagebaurestsees Olba (Kreis Bautzen) - Abhandlungen und Berichte des Naturkundemuseums Görlitz Görlitz 54 (3): 1-16
  • Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig Leipzig 63/6
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2006): Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) - Die Tierwelt Deutschlands 77
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 30.07.2012

Wasserskorpion (Nepa cinerea). Im rechten Teil des Bildes ist zu sehen, wie das Atemrohr über die Wasseroberfläche reicht. Chemnitz-Zeisigwald, ehemaliges Tanklager (Deutschland, Sachsen, Stadt Chemnitz), 15.08.2009
(© Michael Münch)


Nepa cinerea, Wasserskorpion, Merzteich bei Oberau, August 2016
(© Hubert Handmann)


Wasserskorpion am Stängel eines Breitblättrigen Rohrkolbens (Typha latifolia) im Tharandter Wald am Jungfernteich. 01.11.2016
(© Lothar Brümmer )
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