Stabwanze (Ranatra linearis (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Verbreitung

Die Art kommt in ganz Europa, Nordafrika und weiter bis Sibirien, China und in den Nahen Osten vor.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist im Flach- und Hügelland zerstreut verbreitet. Bis wurden keine Funde aus Lagen oberhalb 500 m gemeldet.

Lebensweise

Die Art lebt als Lauerjäger im dichten Wasserpflanzenbewuchs, wo sie aufgrund ihrer Form und Farbe kaum auffällt. Das Beutespektrum reicht von Rückenschwimmern, Wasserkäfern bis zu kleinen Beutetieren wie zum Beispiel Wasserflöhen. Die Entwicklung der Stabwanze verläuft ohne Diapause. Larven finden sich neben den Tieren der letztjährigen Generation den ganzen Sommer über. Erwachsene Tiere der neuen Gerneration erscheinen im August und überwintern.

Lebensräume

Die Art bewohnt Teiche und Seen, sowie auch kleinere Tümpel, die einerseits tief genug sein sollten und andererseits genügend Pflanzenbewuchs aufweisen sollten. Sie hält sich dann auch zum Teil in tieferen Bereichen zwischen dichter Vegetation auf.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Brockhaus, Thomas (2001): Notizen zum Vorkommen der Stabwanze Ranatra linearis L. in Südwestsachsen (Het., Nepidae) - Entomologische Nachrichten und Berichte Dresden 45 (2): 134-135
  • Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
  • Dietze, Hermann (1962): Wie gelangt der Entomologe in den Besitz von Besonderheiten? - Entomologische Nachrichten Dresden 6: 47-48
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Klausnitzer, Bernhard & Kuckelkorn, Bernd & Kuckelkorn, Ulrike & Schüler, Heidrun (1981): Zur Entomofauna des Tagebaurestsees Olba (Kreis Bautzen) - Abhandlungen und Berichte des Naturkundemuseums Görlitz Görlitz 54 (3): 1-16
  • Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig Leipzig 63/6
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2006): Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) - Die Tierwelt Deutschlands 77
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 15.08.2012

Die Stabwanze ist eine unverkennbare Art - allerdings wird sie leicht übersehen, da sie zwischen verrottenden Pflanzenstengeln sehr gut getarnt ist und sich als Lauerjäger kaum bewegt. Biesern, Sandgrube, südwestliches Ufer des Gewässers (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 11.07.2010
(© Michael Münch)


Stabwanze, gefunden in der Tagebaufolgelandschaft östlich des Speicherbeckens Lohsa II im Mai 2015
(© Tommy Kästner)


Eigelege mit den typische stabförmigen Eiern, welche einzeln mit etwas Abstand auf eine Unterlage geheftet werden (hinteres Gelege!), Schönau-Berzdorf auf dem Eigen, Mitte Juli 2019
(© Peter Diehl)


Stabwanze an Teich auf Halde Berzdorf im Mai 2016
(© Peter Diehl)
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