Am Tag und bei Nacht fliegender, auffälliger Falter mit blaugrünschwarz schimmernden Vorderflügeln, die unregelmäßig gerandete weiße (oder gelbe) Flecken besitzen. Die Hinterflügel sind leuchtend rot mit blauschwarz schimmernden, unregelmäßig gerandeten Flecken am Flügelrand. Unverwechselbar.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Rote Liste Deutschland: ungefährdet
Merkmale
Der Schönbär ist ein auffälliger Falter, der sowohl bei Nacht als auch am Tag fliegt. Seine Vorderflügel schimmern bei direktem Lichteinfall blaugrünschwarz. Sie tragen auf der Oberseite vier große, unregelmäßig gerandete Flecken, von denen zwei quer am Rand des ersten Drittels, und zwei quer am Rand des dritten Viertels verlaufen. Erstere können bisweilen auch gelb gefärbt sein. Basal befindet sich an der Innenseite ein weißer oder gelber ovaler Fleck. Neben diesen großen Flecken befinden sich auf dem Vorderflügel noch eine Anzahl kleinerer gelber oder weißer Flecken. Die Hinterflügel sind leuchtend rot und tragen am Vorderrand mittig einen schwarzen Fleck und im letzten distalen Drittel eine unregelmäßige schwarze Fleckenzeichnung. Die Art besitzt einen blaugrünschwarz schimmernden Körper mit zwei kurzen weißen oder gelben Längsstrichen auf dem Thorax und breiten roten Längsstreifen auf dem Abdomen. Kopf, Antennen und Beine sind ebenfalls blaugrünschwarz schimmernd. Das Aussehen des Falters ist in Europa unverwechselbar.
Jungraupen sind unauffällig grau, gelb und braun gemustert und besitzen schwarze Wärzchen. Die ausgewachsene Raupe erreicht eine Größe von etwa 3,5 cm. Sie trägt kurze, spitze gelbe und schwarze Borsten. Lateral und dorsal befindet sich jeweils eine sich über die ganze Körperlänge erstreckende Linie, die jeweils mittig auf jedem Segment von 2 weißen Punkten unterbrochen ist. Die Kopfkapsel und alle Beinpaare sind schwarz gefärbt. Die Raupe ist oberflächlich mit den Raupen von Setina-Arten (ebenso den Bärenspinnern zugehörig) zu verwechseln, die aber keine weißen Zeichnungselemente tragen und insgesamt deutlich kleiner sind.
Die Puppe ist dunkelrotbraun und schwach glänzend. Der Kremaster besteht aus einer in Reihe angeordneter goldbrauner Borsten, die sich leicht ablösen.
Verbreitung
Die Art kommt in weiten Teilen des westlichen Eurasiens vor. In Europa besiedelt sie alle Gebiete mit Ausnahme der südlichen iberischen Halbinsel, Nordenglands, der mittleren und nördlichen Teile Fennoskandiens und Islands. Im Osten reicht ihre Verbreitung bis ins Wolgagebiet und zum Ural, im Süden bis ins nördliche Mittelmeergebiet und in den Iran.
Lebensweise
Die Art ist univoltin, bildet also pro Jahr nur eine Generation. Die Flugzeit der Falter erstreckt sich von Anfang/Mitte Juni bis Ende Juli. Die Falter fliegen am Tage, sind aber auch bei Nacht an künstlichen Lichtquellen anzutreffen. Die Raupen leben mehr oder weniger gesellig und überwintern in einem mittleren Entwicklungsstadium. Sie nutzen eine ganze Reihe verschiedener Nahrungspflanzen, darunter Gehölzpflanzen wie Weiden-Arten (Salix spp.), Hainbuche (Carpinus betulus), Hasel (Corylus avellana), Schwarzerle (Alnus glutinosa), Rotbuche (Fagus sylvatica), Esche (Fraxinus excelsior) und Stieleiche (Quercus robur), sowie eine Vielzahl krautiger Pflanzen, wie Große Brennnessel (Urtica dioica), Himbeere (Rubus idaeus), Erdbeere (Fragaria sp.), Mädesüß (Filipendula ulmaria), Taubnessel (Lamium sp.), Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare). Viele Funde bestätigen Raupen vor allem an Pflanzen mit Pyrrolizidinalkaloid-Gehalt, wie zum Beispiel Beinwell (Symphytum sp.), Huflattich (Tussilago farfara) und Gewöhnliche Pestwurz (Petasites hybridus).
Parasitoide dieser Art sind zum Beispiel die Schlupfwespe Heteropelma amictum (Fabricius, 1775) (Ichneumonidae), die ihre Eier in die Raupen injizieren und ihre Metamorphose in der Wirtspuppe vollziehen.
Lebensräume
Callimorpha dominula bevorzugt krautreiche, feuchte Lebensräume, wie Auen, Böschungen, Bach- und Grabenränder, sowie Quellgebiete in Mischwäldern.
Bestandssituation
Literatur
- Ebert, G. 1994: Arctiidae. S. 201–365. – In: Ebert, G. (Hrsg.), Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 5, Nachtfalter III. Ulmer, Stuttgart. 575 S.
Links
Callimorpha dominula im Lepiforum
Autor(-en): Franziska Bauer. Letzte Änderung am 24.05.2016