Bruchweidenkarmin (Catocala pacta (Linnaeus, 1758))

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Diagnose

Vorderflügellänge: 20–23 mm.

Vorderflügeloberseite: Grundfarbe hell- bis bläulichgrau, wovon sich die dunklen, die meist bräunlichen Querlinien, die Wellenlinie und die Nierenmakel deutlich abheben. Äußere Querlinie gezackt und geschwungen, in Höhe der Nierenmakel nur einer der nach außen gerichteten Zähne etwas größer. Wellenlinie und äußere Querlinie verlaufen eng nebeneinander, so dass zwischen Wellenlinie und Außenrand ein fast zeichnungsloses Band entsteht.

Hinterflügeloberseite: Grundfarbe hellrot bis rosa mit schwarzem Rand und ebensolcher Mittelbinde.

Hinterleib: oberseits schwach rot gefärbt. Dies tritt bei keinem anderen einheimischen Ordensband auf, auch deswegen ist die Art unverwechselbar.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): streng geschützt
Rote Liste Deutschland: ausgestorben oder verschollen

Merkmale

Körperlänge 20–23 mm, bei einer max. Körperbreite von ca. 5 mm.

Verbreitung

Von Dänemark, Südschweden und Finnland südlich bis Dänemark und Deutschland sowie von Estland, Lettland und Littauen bis Polen, östlich in Weißrussland, der Ukraine und Russland, wo die südliche Verbreitungsgrenze nördlich des Schwarzen Meeres, des Kaspischen Meeres und des Balkhash Sees verläuft, östlich bis nach Fernost (GBIF; PESI). Diese östliche Art erreicht in Deutschland ihre westliche Verbreitungsgrenze.

Lebensweise

Die Falter fliegen in einer Generation von Ende Juli bis Anfang September. Die Larven leben von Mai bis Juni an Weidenarten (Salix). Die Eier überwintern.

Lebensräume

Moorige Gebiete (Heinicke & Naumann 1982).

Bestandssituation

Der Bruchweiden-Karmin kam früher bis ins nördliche Deutschland (Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) vor (Forster & Wohlfahrt 1971; Heinicke & Naumann 1982), ist aber seit 1953 nicht mehr in Deutschland gefunden wurden (Wachlin & Bolz 2012).

Literatur

  • Forster, A. & T. Wohlfahrt 1971: Die Schmetterlinge Mitteleuropas, Band 4. – Frankh`sche Verlagshandlung, Stuttgart.
  • Heinicke, W. & C. Naumann 1982: Beiträge zur Insektenfauna der DDR: Lepidoptera - Noctuidae. – Beiträge zur Entomologie 30: 385–448.
  • Koch, M. 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. – Neumann Verlag, Leipzig & Radebeul, 470 S.
  • Steiner, A., U. Ratzel, M. Top-Jensen & M. Fibiger 2014: Die Nachtfalter Deutschlands. Ein Feldführer. – BugBook Publishing. 448 S.
  • Wachlin, V. & R. Bolz 2012 ("2011"): Rote Liste und Gesamtartenliste der Eulenfalter, Trägspinner und Graueulchen (Lepidoptera: Noctuoidea) Deutschlands. – In: M. Binot-Hafke, S. Balzer, N. Becker, H. Gruttke, H. Haupt, N. Hofbauer, G. Ludwig, G. Matzke-Hajek & M. Strauch, Rote Liste der gefährdeten Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). – Bonn (Bundesamt für Naturschutz). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3): 197–237.

Links

Autor(-en): Bernd-Jürgen Kurze, Constantin Schütz, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 05.04.2022

Luckenwalde, ex larva 25.6.1925, leg. et coll. J. Skell, Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden

(© Matthias Nuß)
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