Mittleres Jungfernkind (Boudinotiana notha (Hübner, 1803))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Kopf: Männchen mit doppelt-kammzähnigen Fühlern.

Vorderflügel braun, auf die basale Querlinie kann ein dunkelbraunes Querband folgen, die äußere Querlinie schwach gezackt und nach außen manchmal von einem braunen Querband begrenzt; die Bereiche außerhalb der braunen Querbänder mehr oder weniger mit weißen Schuppen durchsetzt; Vorderrand ohne weiße Flecke bzw. diese nur sehr schwach sichtbar. Hinterflügel gelb, mit dunkelbraunem Rand, der schwarze Zellfleck klein. Fransen dunkel, nicht oder kaum gescheckt.

Ähnliche Art: Beim Birken-Jungfernkind (Archiearis parthenias) die Vorderflügel meist mit drei weißen Flecken am Vorderrand, die äußere Querlinie deutlich gezackt, im Hinterflügel der schwarze Zellfleck groß und die Fransen deutlich schwarz-weiß gescheckt.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: Vorwarnliste (noch ungefährdet)

Merkmale

Verbreitung

Von England, Skandinavien und Finnland südlich bis bis zu den Alpen, isolierte Vorkommen in Spanien und Mittelitalien, im Südosten bis auf den Balkan, in die Türkei und den Kaukasus, östlich bis Japan (Hausmann 2001; Shikata et al. 2016).  

Lebensweise

Es entwickelt sich eine Generation pro Jahr, deren Falter im März und April fliegen. Die Falter fliegen vormittags bei Sonnenschein um Zitterpappeln, an blühenden Weidenkätzchen oder saugen am Saftfluss von Baumstämmen. Nachmittags fliegen sie um Zitterpappeln oder ruhen auf deren Zweigspitzen (Hausmann 2001).

Die Larven entwickeln sich oligophag an den Blättern der Zitterpappel (Populus tremula), aber auch an Birken (Betula spp.) und Schwarzpappel (Populus nigra) und unter künstlichen Bedingungen gelingt auch die Aufzucht mit Silber-Weide (Salix alba) und Korb-Weide (Salix viminalis) (Hausmann 2001). 

Lebensräume

Windgeschützte Zitterpappelbestände.

Bestandssituation

Literatur

  • Hausmann, A. 2001: Introduction. Archiearinae, Orthostixinae, Desmobathrinae, Alsophilinae, Geometrinae. – In: A. Hausmann, The Geometrid Moths of Europe 1. – Apollo Books, Stenstrup. 282 S.
  • Shikata, K-i., Y. Aoki & S. Kudo 2016: The discovery of Archiearis notha okanoi (Inoue)(Geometridae, Archiearinae) from Nagano Prefecture, Central Honshu, Japan. – The Japan Heterocerists' Journal 280: 121–124.
  • Koch, M. 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. – Neumann Verlag, Leipzig und Radebeul. 792 S.
  • Lampert, K. 1907: Die Großschmetterlinge und Raupen Mitteleuropas Band 1 und 2. – Verlag J. F. Schreiber, Esslingen und München.
  • Leraut, P. 2002: Contribution à l'étude des Archiearis Hübner et genres apparentés (Lepidoptera, Geometridae). — Bulletin de la Société entomologique de France 107 (4): 349–358.

Links

Autor(-en): Matthias Nuß, Bernd-Jürgen Kurze. Letzte Änderung am 19.04.2025

Tharandter Wald am Waldsportplatz in Grund, 26.03.2016.
(© Lothar Brümmer)


Im Trebnitzgrund bei Glashütte, 15.04.2013. Deutlich zu sehen die gekämmten Fühler dieses Männchens.
(© Stefan Höhnel)


Mittleres Jungfernkind am 18.03.2012 im Spitzgrund Coswig, Moselwiese
(© Eva-Maria Bäßler)


Leipzig OT Knauthain-Knautkleeberg, März 2020
(© Michael Happ)


Glashütter Prießnitztal, 21.03.2019.
(© Stefan Höhnel)


Großharthau, April 2024
(© Peter Diehl)


an Weide (Salix sp.), Wegrand Nähe Neuendorf-Heide (Vorpommern-Rügen), Anfang April 2019
(© Martin Feike)
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