Mittlerer Weinschwärmer (Deilephila elpenor (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge: 22–34 mm.

Thorax: Olivgrün, mit vier rosafarbenen Linien. Vorderflügel olivgrün bis braun, mit rosafarbenem Vorderrand und breitem rosafarbenen Saum; vom Hinterrand verläuft eine rosa Linie bis zum Mittelfeld sowie eine weitere bis zum Vorderrand; in der Mitte ein kleiner weißer Punkt. Hinterflügel an der Basis schwarz, im übrigen rosa.

Hinterleib: Olivgrün, mit einer rosa Mittellinie.

Der Mittlere Weinschwärmer wird oft als Larve nachgewiesen; diese ist dunkelbraun und schwarz marmoriert, besitzt auf den ersten zwei Hinterleibssegmenten zwei große, schwarz und weiß gezeichnete Augen sowie am Hinterleibsende einen nach hinten gebogenen Dorn.

Ähnliche Art: Der Kleine Weinschwärmer (Deilephila porcellus) auf den Vorderflügeln mit breitem rosafarbenen Saum, der unregelmäßig zum gelblich oder olivgrünen Feld begrenzt ist; Hinterleib mit mehreren rosafarbenen Querlinien.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Merkmale

Stromlinienförmiger Körper mit einer Körperlänge von ca. 35 mm und einer max. Breite von 8-10 mm.

Verbreitung

Ganz Europa, östlich bis Japan.

Lebensweise

Die Larven, welche es in zwei Farbvarianten(braun-häufig und grün-selten) gibt, leben von Juli bis September an verschiedenen Stauden, wie z. B. Weidenröschen (Epilobium angustifolium und E. hirsutum), Wiesen-Labkraut (Galium mollugo) und Springkräutern (Impatiens glandulifera und I. noli-tangere). Dadurch, dass die Larven auch die  Fuchsie(Fuchsia sp.) als Futterpflanze nutzen, kommt die Art auch zunehmend in den Siedlungsgebieten vor.  Am Ende der Larvalentwicklung legen sie, bevor sie sich verpuppen, größere Strecken zurück und werden dann häufig auf Wegen gefunden. Die Puppen überwintern im Boden. Die dämmerungs- und nachtaktiven Falter fliegen von Ende April bis September mit einem deutlichen Beobachtungsmaximum im Juni/Juli. Es handelt sich dabei je nach Lebensraum und Witterungsverlauf um eine langgestreckte oder zwei Generationen.

Lebensräume

Die Larven leben in Staudenfluren lichter Auwälder, Bach- und Flussauen sowie an Waldrändern. Die Falter sind gute Flieger und kommen zum Blütenbesuch auch in Parks und Gärten.

Bestandssituation

Der Mittlere Weinschwärmer wird regelmäßig nachgewiesen und ist in Sachsen nicht gefährdet.

Literatur

  • Bergmann, A. 1953: Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands. Bd 3: Spinner und Schwärmer. Urania Verlag, Jena, 552 S.
  • Ebert,G. 1994: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Bd. 4. Nachtfalter II. - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 535 S.
  • Koch, M. 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. – Neumann Verlag, Leipzig & Radebeul, 792 S.
  • Steiner, A., U. Ratzel, M. Top-Jensen & M. Fibiger 2014: Die Nachtfalter Deutschlands. Ein Feldführer. – BugBook Publishing, 878 S.
Autor(-en): Bernd-Jürgen Kurze, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 29.01.2020

Ein Mittlerer Weinschwärmer am 10.06.2014 in Glashütte
(© Stefan Höhnel)


Ein Mittlerer Weinschwärmer am 13.06.2011 in Glashütte
(© Stefan Höhnel)


Glashütte, 13.07.2015
(© Stefan Höhnel)


Größenvergleich D. elpenor (Mittlerer Weinschwärmer, oben) und D. porcellus (Kleiner Weinschwärmer), am Licht - Westlausitz, Pulsnitz, Kahlschlag/Bachtal Hahneflüsschen, 5. Juni 2022
(© Gert Schulze)


Weißig, August 2017
(© Markus Auer)


Raupe des Mittleren Weinschwärmers. Uferbereich der Weißen Elster, Weischlitz, August 2012.
(© Stephan Teckert)


Raupe des Mittleren Weinschwärmers auf Nachtkerze (Oenothera sp.). Oberpoyritz, 08.08.2013
(© Gabi Reichelt)


Raupe des Mittleren Weinschwärmers in der grünen Form. Coswig, Spitzgrund, 11.08.2011
(© Eva-Maria Bäßler)


Raupe des Mittleren Weinschwärmers an Epilobium hirsutum. Annaberg-Buchholz, August 2016
(© Wolfgang Dietrich)
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