Vorderflügellänge: 16–18 mm.
Vorderflügel: Grundfarben hellgrau, hell braungrau und dunkel braungrau. Außenrand unterhalb der Flügelspitze sichelförmig eingebuchtet und weiterhin deutlich gewellt. Fransen hell und dunkel gescheckt. In der Flügelmitte zwei fast gerade und zueinander parallele dunkelbraune Querlinien, zwischen denen in der vorderen Flügelhälfte ein kleiner dunkler Punkt liegt. Eine in der Flügelspitze beginnende unscharfe weißliche Wellenlinie ist nicht immer deutlich ausgeprägt.
Hinterflügel: Grundfarbe hellgrau mit einer dunklen Linie.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Rote Liste Deutschland: ungefährdet
Merkmale
Körperlänge ca. 10 mm bei einer max. Körperbreite von 3 mm.
Männchen: Fühler schwach bewimpert.
Weibchen: Fühler fadenförmig.
Falter der ersten Generation sind meist dunkler, dafür tritt die Wellenlinie deutlicher hervor.
Während die meisten Sichelflüglerarten in Ruhehaltung die Flügel ausbreiten, legt diese Art die Flügel dachartig aneinander. Manchmal werden sie auch leicht eingerollt.
Verbreitung
Gesamteuropa ohne Island. In Skandinavien wird der Polarkreis überschritten. Im Osten bis zum Baikalsee. Südgrenze verläuft durch die nördlichen Anrainerstaaten des Mittelmeeres, nördlich des Schwarzen Meeres und des Kaspischen Meeres.
Lebensweise
Die Falter fliegen von Ende März bis Ende August in zwei nicht deutlich getrennten Generationen. Aus den ersten beiden Maidekaden und von Ende Juli bis Mitte August liegen die meisten Beobachtungen vor. Die Larven fressen an den Blättern von Birken (Betula spp.) und Erlen (Alnus spp.) (Betulaceae) (Bergmann 1953; Ebert 1994). Ebert (1994) ist für Baden-Württemberg kein Larvenfund an Erle bekannt. Auch für Sachsen wurde uns noch kein Larvennachweis an Erle überliefert.
Die Verpuppung erfolgt in zusammengesponnenen Blättern. Die Puppe überwintert.
In der älteren deutschsprachigen Bestimmungsliteratur finden sich für diese Art auch andere Namen. Dazu schreibt Ebert (1994): "Die jüngere Larve ähnelt täuschend einem Vogelexkrement. ... Im letzten Larvalstadium wechselt die Raupe ihr Aussehen vollkommen. Die Vogelkotmimese wird aufgegeben. Sie erinnert nun an die bräunlichen Früchte der Birke. ... Mit dem schuppigen Aussehen und dem auffälligen Schwanz, der allen Sichelflügler-Raupen zu eigen ist, assoziierte LINNE wohl etwas Echsenartiges, was dann 1758 zur Namensgebung >>lacertinaria<< (von lacerta, lat. = Eidechse) und zum früheren deutschen Namen >>Eidechsensichler<< führte."
Beispiele dafür sind >Echsenschwanz< (Bergmann, 1953) und >Echsen-Sichelflügel< (Lampert, 1907).
Lebensräume
Mischwälder, vor allem Auwälder, Parks und Gartenanlagen, in denen die Nahrungspflanzen der Larven vorkommen.
Bestandssituation
In Sachsen nicht gefährdet.
Literatur
- Bergmann, A. 1953: Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands. Bd 3: Spinner. – Urania Verlag, Jena.
- Ebert, G. 1994: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Bd. 4. Nachtfalter II. – Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart: 535 S.
- Koch, M. 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. – Neumann Verlag, Leipzig & Radebeul, 792 S.
- Lampert, K. 1907: Die Großschmetterlinge und Raupen Mitteleuropas Bd. 1 u. 2. - Verlag J. F. Schreiber, Esslingen und München.
- S. Steiner, A., U. Ratzel, M. Top-Jensen & M. Fibiger 2014: Die Nachtfalter Deutschlands. Ein Feldführer. – BugBook Publishing, 878 S.
- Weidemann, H.-J., Köhler J. 1996: Nachtfalter. – Naturbuch Verlag, Augsburg. 512 S.
Autor(-en): Bernd-Jürgen Kurze. Letzte Änderung am 15.01.2024