Scoparia pyralella (Denis & Schiffermüller, 1775)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge: 7–9 mm.

Vorderflügel: basal und medial überwiegend weiß; Basallinie mit zwei braunen, schwarz geränderten Makel; Diskoidalmakel X-förmig, braun gefüllt; Saumbereich braun, mit kontrastreichen weißen, postmedianen und subterminalen Linien. 

Ähnliche Art: Scoparia ingratella mit blaß-braunen Zeichnungselementen. 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Merkmale

Verbreitung

Ganz Europa, mit Ausnahme des borealen Nordens, der alpinen Höhenstufe der Gebirge und der niederen Lagen im Mittelmeerraum; außerhalb Europas bekannt aus Anatolien und Israel (Nuss 2005), in Russland östlich bis Kurgan (Sinev 2019).

Lebensweise

Die Falter fliegen von Ende Mai bis Anfang August. 

Die Larven fressen an Spitzwegerich (Plantago lanceolata), sowohl an grünen als auch an abgestorbenen Blättern. Sie werden im Bereich zwischen oberem Wurzelstock und Blattansätzen gefunden, wo sie in Gespinsten leben. So wurden sie an Pflanzen gefunden, deren Stängel/Wurzelstöcke 10–15 mm über den Boden hinausragten, so dass die Grundblätter nicht flach auf dem Boden lagen, sondern von der Spitze zum Boden herabhingen. Der Bereich zwischen den Pflanzen war kahle Erde, die mit trockenen, verdrehten und abgestorbenen Blättern dieser Pflanzen bedeckt war (Heckford 2011; Heckford & Beavan 2021).

Nach anderen Beobachtungen wurden die Larven unter verrottetem Pflanzenmaterial gefunden sowie vermutlich aus den Wurzeln von Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) (Thurnall 1908), Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa) (Machin 1890) und Rainfarn (Tanacetum vulgare) gezogen (Heckford 2011). Eine weitere Larve wurde auf kahlem Boden unter Berg-Sandglöckchen (Jasione montana) gefunden, fraß in der Zucht an dieser Pflanze, wechselte aber sofort zu Spitzwegerich, sobald dieser angeboten wurde (Heckford & Beavan 2021).

Lebensräume

Die Falter werden in Offenlandschaften auf Sandböden, Ruderalstandorten und in Städten nachgewiesen (Nuss 2005).

Bestandssituation

Literatur

  • Heckford, R. J. 2011: A note on the larva of Scoparia pyralella ([Denis & Schiffermüller], 1775) (Lepidoptera: Pyralidae). – Entomologist's Gazette 62: 1–6.
  • Heckford, R. J. & S. D. Beavan 2021: A further note on the larva and a first description of the ovum of Scoparia pyralella ([Denis & Schiffermüller], 1775) (Lepidoptera: Pyralidae). – Entomologist's Gazette 72 (4): 229–235.
  • Machin, W. 1890: Habits of the larva of Eudorea dubitalis. – The Entomologist's Monthly Magazine, London 26: 22.
  • Nuss, M. 2005: Scopariinae. S. 127–180, 184–185, 194–201, 225–238, 259–276. – In: B. Goater, M. Nuss & W. Speidel, Pyraloidea I. – In: P. Huemer & O. Karsholt, Microlepidoptera of Europe 4. – Apollo Books, Stenstrup.
  • Sinev, S. Ju. 2019: Catalogue of the Lepidoptera of Russia. – Zoological Institute, St. Petersburg. 448 pp.
  • Thurnall, A. 1908: Is Scoparia dubitalis a root- or a moss-feeder? – Entomologist's monthly magazine 44: 186.

Links

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 22.04.2022

Markneukirchen (Vogtl.), Juni 2018
(© Matthias Nuß)


Chemnitz-Adelsberg, 08.06.2020
(© Michael Münch)


Chemnitz, Anfang Juni 2018, nachts am Licht
(© Cordula Schüppel)


auf einem Feldweg nach Noitzsch in der Gemarkung Hohenprießnitz, Juli 2013
(© Michael Happ)
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