Schwarzer Stiefmütterchenzünsler (Heliothela wulfeniana (Scopoli, 1763))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge: 5–7 mm.

Flügeloberseiten: bräunlich schwarz, Zeichnungen undeutlich; Vorderflügel mit kleinen bleifarbenen Punkten und Vorderrand in der Mitte mit mehr oder weniger deutlichem, weißen, länglichen Fleck; Hinterflügel mit deutlichem weißen Fleck in der Mitte; Fransen weiß.

Flügelunterseiten: blaß bräunlich mit grünem Glanz und die weißen Flecken deutlich.

Ähnliche Arten: Dieser kleine Falter erinnert in seinem Habitus an Eulenfalter, ist aber durch seine geringe Körpergröße und die nach hinten gehaltenen Fühler leicht als Zünsler zu erkennen und in dieser Verwandtschaft unverwechselbar. 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: Gefährdung unbekannten Ausmaßes

Merkmale

Verbreitung

Von Dänemark und den südlichen Regionen Schwedens und Finnlands südlich bis Korsika, Kaukasus und die Türkei (Nuss 1999; 2005) sowie östlich bis Russisch Fernost (Sinev 2019).

Lebensweise

Xerophil (Nuss 2005). Die Falter sind tagaktiv und besuchen Blüten von Schafgarbe (Achillea), Winden (Convolvulus) und Thymian (Thymus) (Courtois 1985). Die L1-Larven minieren in den Blättern von Veilchen (Viola tricolor, Kulturform), spätere Larvenstadien fressen in den hohlen Stängeln der Pflanze (Jensen 1968). Rennwald (Lepiforum) bestätigt dies für das Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis) und wertet die Angabe von Minze (Mentha) als Larvennahrungspflanze bei Schütze (1931) als Fehlinterpretation. Die Verpuppung erfolgt im Boden (Jensen 1968). 

Lebensräume

Auf sandigen Böden mit lückenhafter Vegetation (Nuss 2005). 

Bestandssituation

Die Art wird selten nachgewiesen, was zum Teil auch auf die kleinen und unscheinbaren Falter, die über dem Boden fliegen, zurückzuführen sein dürfte. Lokal in sonnigen und trockenen Jahren häufig (Nuss 2005). Sobczyk et al. (2018) geben einen Überblick über die Nachweise aus der Oberlausitz. 

Literatur

  • Courtois, J.-M. 1985: Heliothela wulfeniana (Scop.), espèce nouvelle pour la Lorraine, et sa répartition dans le Nord-Est (Lep. Crambidae Heliothelinae). – Alexanor, Paris 14 (2): 87-88.
  • Jensen, H. K. 1968: En klaekning af Heliothela atralis Hb. (Lep., Pyralidae). – Entomologiske Meddelelser, Kobenhavn 36: 341–342.
  • Nuss, M. 1999: Revision der Gattungen der Scopariinae (Lepidoptera: Pyraloidea, Crambidae). – Nova Supplementa Entomologica, Berlin 13: 3–151.
  • Nuss, M. 2005: Heliothelinae. S. 109–111, 182, 223, 257, Taf. 3 Fig. 53. – In: Goater, B., M. Nuss & W. Speidel, Pyraloidea I. – In: P. Huemer & O. Karsholt, Microlepidoptera of Europe 4. – Apollo Books, Stenstrup.
  • Schütze, K. T. 1931: Die Biologie der Kleinschmetterlinge unter besonderer Berücksichtigung ihrer Nährpflanzen und Erscheinungszeiten. Handbuch der Microlepidopteren. Raupenkalender-geordnet nach der Illustrierten deutschen Flora von H. Wagner. – Verlag des Internationalen Entomologischen Vereins e. V., Frankfurt am Main. 1–235.
  • Sinev, S. Ju. 2019: Catalogue of the Lepidoptera of Russia. – Zoological Institute, St. Petersburg. 448 S.
  • Sobczyk, T., D. Stöckel, F. Graf, H. Jornitz, T. Karisch & S. Wauer 2018: Die Schmetterlingsfauna (Lepidoptera) der Oberlausitz. Teil 5: Kleinschmetterlinge (Microlepidoptera) 1. Teil. – Beiträge zur Insektenfauna Sachsens 20. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 22: 439 S.

Links

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 25.08.2020

Heliothela wulfeniana bei Belgershain, 24. August 2020
(© Helene Otto)


Heliothela wulfeniana am 23.August 2018 in der Umgebung von Guttau
(© Friedmar Graf)


Heliothela wulfeniana am 26.08.2018 bei Otterwisch
(© Michael Volpert)


Heliothela wulfeniana am 17. August in der Umgebung von Burg
(© Friedmar Graf)


Heliothela wulfeniana am 17. August in der Umgebung von Burg
(© Friedmar Graf)
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