Elophila rivulalis (Duponchel, 1833)

Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge: 7,5–9,0 mm (N = 3).
Körper weiß, Flügel sehr ähnlich gezeichnet wie bei der größeren Elophila nymphaeata, aber die weißen Zeichnungselemente deutlich ausgedehnter sowie die hellbraunen Elemente heller und reduziert. Auf den Hinterflügeln ist der Discozellularfleck weiß gefüllt und steht separat von der Distallinie.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale 

Verbreitung

In Europa bekannt von den Niederlanden und Frankreich bis Polen, südlich bis Sizilien, Korsika, Sardinien und Griechenland. Ältere Nachweise aus Deutschland beziehen sich auf das Gebiet des heutigen Polens (Speidel 2005; Nuss et al. 2012). Aufgrund der bekannten Verbreitungsangaben ist es jedoch wahrscheinlich, dass E. rivulalis auch in Deutschland vorkam oder vorkommt und möglicherweise aufgrund der äußeren Ähnlichkeit mit der häufigen Elophila nymphaeata übersehen worden ist.

Lebensweise

Die Larvennahrungspflanze ist unbekannt (Speidel 2005).

Lebensräume

Die Originalbeschreibung der Art von Duponchel (1833) basiert auf Faltern, die von Jules Pierre Rambur im Juni und September an Bachufern auf Korsika gefangen wurden und sich am Muséum national d'Histoire naturelle Paris befinden. Abb. 4 zeigt die Abbildung dieser Art aus der Originalbeschreibung.

Bestandssituation

In früheren Zeiten wurde Elophila rivulalis nur durch einzelne Belegstücke bekannt, war also auch im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht häufig. Aus vielen Ländern, in denen die Art vorkam, liegen jedoch seit der Mitte des 20. Jahrhunderts keine Nachweise mehr vor (Frankreich, Ungarn, Griechenland). Neuere Nachweise wurden lediglich aus Italien, Österreich und Polen bekannt (Speidel 2005).
In der Sammlung des Senckenberg Museums für Tierkunde Dresden befinden sich drei Exemplare: 1 Exemplar von Korsika (Abb. 1), 1 Exemplar aus Polen (Abb. 2) sowie 1 Exemplar ohne Fundort aus der Sammlung Fritzsche (Abb. 3). Letzterer publizierte 1861 ein Verzeichnis der bei Freiberg vorkommenden Schmetterlingsarten, in welchem Elophila rivulalis jedoch nicht aufgeführt ist, so dass dieser Falter sicher nicht aus Sachsen stammt.

Literatur

  • Duponchel, P.-A.-J. 18311834 ("1831"): Nocturnes 5 (2). – Histoire naturelle des Lépidoptères ou Papillons de France, Paris 8 (2): 5–402, errata, Taf. 211–236.
  • Fritzsche, F. W. 1861: Verzeichniß der bei Freiberg vorkommenden und bis August 1861 beobachteten Lepidoptera, als Beitrag zur Fauna Sachsens und Deutschlands zusammengestellt. – Gerlachsche Buchdruckerei, Freiberg. 1–11.
  • Nuss, M. unter Mitarbeit von G. Baisch, W. Biesenbaum, H. Blackstein, U. Büchner, U. Deutschmann, D. Eichstädt, R. Gaedike, M. Gerstberger, T. Karisch, C. Kayser, I. Landeck, H. Leutsch, H.-J. van Loh (†), R. Mörtter, H. Pröse (†), H. Retzlaff, T. Rutten, A. Segerer, R. Seliger, W. Speidel, A. Stübner, R. Sutter, F. Theimer, H. Wegner & A. Werno 2012 ("2011"): Rote Liste und Gesamtartenliste der Zünslerfalter (Lepidoptera: Pyraloidea) Deutschlands. S. 325–370. – In: M. Binot-Hafke, S. Balzer, N. Becker, H. Gruttke, H. Haupt, N. Hofbauer, G. Ludwig, G. Matzke-Hajek & M. Strauch, Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3), herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz, Bonn - Bad Godesberg.
  • Speidel, W. 2005: Acentropinae. S. 33–68, 182–183, 188–189, 204–207, 240–244. – In: Goater, B., M. Nuss & W. Speidel, Pyraloidea I. – In: P. Huemer & O. Karsholt, Microlepidoptera of Europe 4. – Apollo Books, Stenstrup.
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 04.09.2022

Abb. 1: Männchen von Elophila rivulalis mit den Etiketten "Corsica" und "ex coll. Mus. antiqua | ante 7.x.1944 | Mus. Tierkunde Dresden". Vorderflügellänge 8,0 mm. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden
(© Matthias Nuß)


Abb. 2: Männchen von Elophila rivulalis mit den Etiketten "Polonia | Staud.[inger]" (ohne Datum) und "ex coll. C. F. Sommer | Übern. TU Dresden | Staatl. Museum  für | Tierkunde Dresden". Vorderflügellänge 9,0 mm. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden
(© Matthias Nuß)


Abb. 3: Männchen von Elophila rivulalis mit den Etiketten "28 / 7 [18]63" und "rivulalis | det. Fritzsche in coll. | Fritzsche, No. 1/1". Vorderflügellänge 7,5 mm. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden
(© Matthias Nuß)


Abb. 4: Abbildung der von Korsika stammenden Elophila rivulalis in der Originalbeschreibung von Duponchel aus dem Jahre 1834: Taf. 233 Fig. 5
(© www.biodiversitylibrary.org)
Login
Termine (Archiv)
Statistik
  • 495740 Beobachtungen
  • 258764 Onlinemeldungen
  • 3420 Steckbriefe
  • 190496 Fotos
  • 8577 Arten mit Fund
  • 5896 Arten mit Fotos

      

Verwendung von Cookies

Wir verwenden Cookies ausschließlich, um diese Website für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.